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Bütikofer warnt Grüne vor Übermut

Archivmeldung vom 29.10.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.10.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Reinhard Bütikofer Bild: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, on Flickr CC BY-SA 2.0
Reinhard Bütikofer Bild: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, on Flickr CC BY-SA 2.0

Nach dem erneuten Wahlerfolg auch in Hessen hat der Europachef der Grünen, Reinhard Bütikofer, seiner Partei zu Bescheidenheit geraten. "Übermut ist nicht angebracht", sagte Bütikofer am Montag der "taz". "Im Römischen Reich war es Brauch, dass der Senat erfolgreichen Feldherren einen Triumphzug durch die Stadt gewährte. Dabei lief ein Sklave hinter dem Feldherren, der ihm zurief: Denke daran, dass du ein Mensch bist! Keine schlechte Idee."

Seine Partei habe in Hessen wie auch in Bayern in den Städten gut abgeschnitten. "Auf dem Land ist dagegen bundesweit durchaus noch Luft nach oben. Im Osten sind wir insgesamt recht schwach." Wahlanalysen hätten zudem gezeigt, dass die Grünen "die SPD in ihren Kompetenzfeldern keineswegs überflügelt" hätten. Die Grünen seien vor allem erfolgreich durch ihre Kernthemen, so Bütikofer. "Das ist kein schmales Profil, aber weniger, als man braucht, wenn man eine Orientierungsfunktion für die ganze Gese llschaft ausfüllen will. Und diese sehe ich auf uns zukommen."

Daher komme viel Arbeit auf die Grünen zu. Das schlechte Abschneiden von CDU und SPD könne man nicht nur mit dem Streit in der Großen Koalition begründen, so Bütikofer. Viel mehr sei "interessant, wie stark der Dieselskandal im Wahlkampf eingeschlagen hat". Das sei wesentlicher Grund für die Erosion der Volksparteien, sagte Bütikofer: "Sie sind unwillig oder unfähig, Interessen des Gemeinwohls gegen privilegierte Gruppen durchzusetzen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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