Medien: Rund jede dritte Abschiebung in Hamburg scheitert
Archivmeldung vom 22.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJede dritte Rückführung von abgelehnten Asylbewerbern oder ausreisepflichtigen Migranten ist 2015 in Hamburg gescheitert. Das berichtet das "Hamburg Journal" im NDR Fernsehen. Demnach seien von insgesamt 3.229 geplanten Rückführungen im vergangenen Jahr 1.069 nicht durchgeführt worden.
Die Gründe für das Scheitern seien nach Angaben der Zentralen Ausländerbehörde vielfältig, heißt es weiter. In den meisten Fällen seien die betreffenden Personen nicht angetroffen worden, in anderen Fällen hätten sich die Menschen dem Zugriff der Behörden entzogen.
Insgesamt 2.160 Rückführungen hat die Zentrale Ausländerbehörde in Hamburg 2015 durchgesetzt. Darunter waren 637 Abschiebungen, 75 sogenannte Zurückschiebungen in Drittstaaten und 1.448 überwachte oder freiwillige Ausreisen, berichtet das NDR-"Hamburg Journal" weiter.
Trotz der Zahlen zeigte sich der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Arno Münster, zufrieden: "Es wird schon hart durchgegriffen", wird der SPD-Politiker vom NDR zitiert.
Kritik kommt dagegen von der CDU. Sie fordert die Wiedereinführung einer Abschiebehaftanstalt für Hamburg. "Das muss aber konkret und sehr schnell passieren", sagte Dennis Gladiator, innenpolitischer Sprecher der CDU, dem NDR.
Quelle: dts Nachrichtenagentur