Heil wirft Merz Spaltung der Gesellschaft vor
![Hubertus Heil (2021), Archivbild](https://www.extremnews.com/images/article_portrait-f7e36289dbfe43aaac93cefe990664da.jpeg)
Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) wirft Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz vor, die Gesellschaft tief zu spalten. "Er hat noch vor Weihnachten versprochen, dass er keine Mehrheiten mit Rechtsextremen bilden oder in Kauf nehmen werde. Er hat sein Wort gebrochen", sagte Heil dem Nachrichtenportal T-Online.
Der CDU-Vorsitzende unterschätze, was er "an Vertrauen zerdeppert" und
welche Sorgen er in der Mitte der Gesellschaft ausgelöst habe. Es sei
wichtig, so Heil, dass man in Deutschland Antworten in der
demokratischen Mitte finde: Das Wort "Kompromiss" dürfe unter Demokraten
"kein Schimpfwort sein".
Merz hatte vor zwei Wochen einen Antrag
ins Parlament gebracht, der mithilfe der AfD eine Mehrheit bekommen
hat. Heil warf Merz daher vor, das Tor zur extremen Rechten einen Spalt
weit geöffnet zu haben. Die CDU sollte "als konservative demokratische
Partei das Tor zur extremen Rechten dichtmachen". Er hoffe, dass das
Wahlergebnis der CDU zeige, dass der Merz-Kurs falsch gewesen sei.
Heil
erinnerte dabei auch an seine persönliche Familiengeschichte: "Meine
Mutter war Jahrgang 1937. Als Kind hat sie erlebt, was brutaler
Nationalismus auch in unserer Familie angerichtet hat. Mein Onkel ist
als 16-Jähriger noch kurz vor Kriegsende verheizt worden." Er selbst sei
ein "Glückskind", im Frieden aufgewachsen. Doch seine eigenen Kinder
sollten auch in Zukunft in einer stabilen Demokratie leben können. "Jede
Generation muss die Demokratie neu erkämpfen. Deswegen sage ich: Mit
der AfD darf es keine Koalitionen und auch keine Zusammenarbeit geben."
Quelle: dts Nachrichtenagentur