Kritik aus NRW-SPD an Scholz' Vorstoß zu Männervereinen - "Das löst keine Probleme"
Archivmeldung vom 14.11.2019
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Freigeschaltet durch André OttIn der Debatte über die Aberkennung der Gemeinnützigkeit für reine Männervereine bekommt Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) jetzt auch Widerspruch aus der eigenen Partei. "Ich halte von dem Vorschlag von Olaf Scholz deshalb nichts, weil er keine Probleme löst", sagte der nordrhein-westfälische SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Die Debatte treffe auch nicht die Emotionslage der Parteimitglieder. Unter Hinweis auf seine Zugehörigkeit zur katholischen Kirche sagte Kutschaty: "Bei mir hat sich noch kein Mann darüber ausgeweint, dass er nicht beim Frauenchor mitsingen durfte." Wenn man wirklich etwas gegen die Benachteiligung von Frauen tun wolle, gebe es "bessere Ansatzmöglichkeiten als über die Gemeinnützigkeit von Vereinen zu diskutieren". Die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag bringe etwa ein "Paritätsgesetz" in den Landtag ein, das mehr Frauen ins Parlament bringen solle.
Im Rennen um die CDU-Kanzlerkandidatur rief Kutschaty den NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet auf, konsequent zu sein: "Sollte Laschet tatsächlich Kanzlerkandidat werden, muss er das Zepter jedenfalls sofort abgeben. Man kann das größte Bundesland nicht im Nebenjob regieren." Norbert Röttgen habe 2012 als CDU-Spitzenkandidat in NRW eine "historische Niederlage eingefahren, weil seine politischen Perspektiven unklar waren", so Kutschaty.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)