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Spranger: CSU-Krise erfordert Richtungswechsel

Archivmeldung vom 09.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Der ehemalige Bundesminister Carl-Dieter Spranger, langjähriges CSU-Präsidiumsmitglied, hat nicht nur eine personelle Erneuerung, sondern auch einen Richtungswechsel gefordert, um die Partei aus ihrer "beträchtlichen Krise" zu führen.

Die CSU brauche "eine Modernisierung ihrer bundespolitischen Ziele", sagte Spranger der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Er warnte: "Als ständig gegen Berlin nörgelnde ,Bayernpartei' hätte sie keine Zukunft."

Spranger mahnte CDU und CSU: "Die Union darf Konservative in Deutschland nicht heimatlos werden lassen." Sie müsse "die seit längerem in der Gesellschaft entstandene und wachsende Renaissance traditioneller Werte, von Patriotismus und Nationalbewusstsein endlich aufgreifen". Ansonsten liefen "beide Parteien Gefahr, angestammte Anhänger zu verprellen, die entweder in die Wahlenthaltung flüchten oder sich gar radikalen Parteien zuwenden", sagte Spranger. Da sei auch der Rückzug von Friedrich Merz "ein sehr bedauerliches Zeichen der Resignation". Bei der nötigen "personellen und programmatischen Erneuerung" müsse die CSU "darauf verzichten, Populismus, die schreckliche Meinungsumfrage-Industrie oder die Angst vor Medienkritik zum Maßstab zu machen".

Spranger war 16 Jahre lang Mitglied der Regierung Helmut Kohls, zuletzt bis 1998 als Entwicklungsminister. Er war bis 2001 CSU-Bezirksvorsitzender in Mittelfranken und gehörte jahrzehntelang dem CSU-Präsidium an.

Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post

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