Verteidigungsministerium begrüßt Debatte über Gesundheitsversorgung
Das Bundesverteidigungsministerium hat grundsätzlich offen auf die unter anderem von Bundeswehrvertretern angestoßene Debatte über die Gesundheitsversorgung im Bedrohungsfall reagiert.
Es sei so, dass man in Friedenszeiten die Bundeswehrkrankenhäuser
größtenteils für die Ausbildung nutze, aber auch dem zivilen Bereich zur
Verfügung stelle, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Mittwoch auf
Anfrage der dts Nachrichtenagentur. Im Bundeskrankenhaus Berlin finde
etwa ganz normale zivile gesundheitliche Versorgung statt. In einem
Konfliktfall würden die Ressourcen und Kapazitäten der Bundeswehr aber
primär für die Versorgung der Streitkräfte genutzt werden. "Das heißt,
diese fallen dann für den Bereich Bevölkerung und vielleicht auch andere
Bereiche weg."
"Natürlich ist es wichtig, dass wir uns auch
Gedanken machen, was in diesem Fall dann passiert, weil wir brauchen
dann, und das zeigen uns die Erfahrungen, die wir auch gerade in der
Ukraine sehen, natürlich auch Behandlungsmöglichkeiten für komplexe
Verletzungsmuster", so der Sprecher. Und da sei es richtig und wichtig,
dass man sich auch vorab und im Sinne einer gesamtstaatlichen
Verteidigung Gedanken mache. "Da findet eine ganz enge Abstimmung
statt." Neben dem Verteidigungsministerium seien da auch das Innen- und
das Gesundheitsministerium involviert.
Insgesamt sei die Frage
der Gesundheitsversorgung ein ganz wichtiger Baustein für die gesamte
Sicherheitsvorsorge. "Daher ist diese Diskussion so wichtig." Mit Blick
auf Rufe nach mehr Zusammenarbeit mit zivilen Einrichtungen sagte der
Sprecher, dass eine "kontinuierliche und enge Kooperation" in diversen
Bereichen stattfinde. "Viele unserer Bundeswehrkrankenhäuser haben
direkte Kooperationspartner vor Ort im jeweiligen Bundesland." Und die
Frage, ob man über Infrastrukturen, über Ressourcen rede, sei ein
dauerhafter Bewertungsprozess.
Quelle: dts Nachrichtenagentur