Messerkriminalität: SPD kritisiert FDP für "Blockade"
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie SPD-Bundestagsfraktion wirft ihrem Koalitionspartner FDP vor, eine überfällige Reform des deutschen Waffenrechts zu blockieren. "Wir brauchen endlich die notwendige Gesetzesverschärfung. Diese scheiterte bislang jedoch an der FDP", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Sebastian Hartmann, der "Welt".
"Ich fordere meinen Koalitionspartner auf, die Blockade zu beenden und
seiner Verantwortung gegenüber der Sicherheit der Menschen in diesem
Land gerecht zu werden."
Wegen der anhaltend steigenden Zahl an
Gewaltdelikten mit Messereinsatz plant Bundesinnenministerin Nancy
Faeser (SPD) laut "Bild am Sonntag", das Waffenrecht zu verschärfen. Die
Pläne, die unter anderem restriktivere Vorgaben zum Mitführen von
Messern in öffentlichen Räumen vorsehen, stelle die Minister "in Kürze"
vor, hieß es.
Faesers Vorhaben wird vom Koalitionspartner Bündnis
90/Grüne unterstützt. "Die Reform des Waffenrechts ist längst
überfällig. Die von Faeser vorgeschlagenen Verschärfungen sind ein
Schritt in die richtige Richtung", sagte die erste parlamentarische
Geschäftsführerin Irene Mihalic der "Welt".
Die FDP dagegen
verweist auf die Zuständigkeit der Länder. Der Führen von Messern in der
Öffentlichkeit seit bereits stark reglementiert, so der innenpolitische
Sprecher der FDP-Fraktion, Manuel Höferlin. "Das Waffengesetz gibt den
Ländern weitreichende Möglichkeiten, das Führen von Messern zu
beschränken. Es ist ihre Aufgabe, die bestehenden Regelungen konsequent
umzusetzen."
Die Unionsfraktion hält die Reform des
Waffengesetzes mit Blick auf die steigende Messergewalt für lange
überfällig. "Entscheidend ist, dass wir die Kontrollmöglichkeiten der
Polizei erhöhen", forderte Alexander Throm, innenpolitischer Sprecher
der CDU/CSU-Fraktion. Dazu gehörten unter anderem anlasslose Kontrollen
und eine verbesserte Möglichkeit, unzulässige Messer einzuziehen. "Die
Bundesregierung muss dazu endlich der Polizei mehr Vertrauen
entgegenbringen und ihre Befugnisse erweitern, anstatt diese ständig zu
gängeln oder pauschal mit Rassismusvorwürfen zu überziehen."
Der
innenpolitische Sprecher der AfD, Gottfried Curio, kritisierte die
geplanten Maßnahmen als "minimal-invasiv": "Dies hat nur zwei Ziele:
Aktivität zu simulieren und vor allem den Elefanten im Raum
totzuschweigen." Eine ins Land gekommene "Personenklientel" bringe
"herkunftsbedingt eine problematische Verhaltenskultur mit."
Die
Linken-Abgeordnete Martina Renner verwies wie die FDP auf bereits
bestehende Verbote. "Wie auch sonst im Waffenrecht gilt auch hier: das
Problem liegt im Vollzug der schon bestehenden gesetzlichen Regelungen.
Es braucht intensive Präventionsarbeit, die Durchsetzung bestehender
Gesetze und die Ächtung von Dominanz- und Machtvorstellungen der
männlichen Täter."
Quelle: dts Nachrichtenagentur