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Ex-Bildungsministerin Schavan konnte Rücktritt kaum verkraften

Archivmeldung vom 04.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Annette Schavan
Annette Schavan

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Annette Schavan (CDU), ehemalige Bundesministerin für Bildung und heute deutsche Botschafterin im Vatikan, hat ihren Rücktritt nach einer Plagiatsaffäre im Jahr 2013 kaum verkraften können. "Dass am Ende meiner letzten Rede im Bundestag alle aufgestanden sind, hat wie eine Kraftquelle auf mich gewirkt", sagte Schavan dem "Zeitmagazin".

Schavan war zurückgetreten, nachdem ihr der Doktorgrad wegen "vorsätzlicher Täuschung durch Plagiat" entzogen worden war. Ihr Glaube habe in dieser Zeit eine wichtige Rolle gespielt, so Schavan. "Es war eine geistliche Aufgabe für mich, damit umzugehen, dass mir etwas Gravierendes unterstellt wurde, was ich als zutiefst ungerecht empfand und gegen das ich nicht ankam. Ich habe in meinem Leben niemanden getäuscht, und wenn einem das dann unterstellt wird, wird man sprachlos." Das habe sie bis ins Mark getroffen.

"Zwei, drei Jahre habe ich überhaupt nicht darüber gesprochen." 2004 wollte Schavan in Baden-Württemberg Ministerpräsidentin werden, scheiterte aber. "Die Machtfrage ist immer riskant", sagte die Politikerin. "Ich war auch nicht so naiv, zu glauben, dass es keine Rolle spielen würde, dass ich eine Frau, ledig und kinderlos bin." Wie viele Frauen in ihrer Generation habe sie geglaubt, sich zwischen Familie und Beruf entscheiden zu sollen, sagte die CDU-Politikerin. "Als ich ins Berufsleben eingestiegen bin, habe ich mich darauf konzentriert und das nie als defizitär empfunden. Trotzdem war es ein Kampf, der mich viel Kraft gekostet hat, weil es keine Angriffe auf einer politischen Ebene waren, sondern sie mich persönlich trafen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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