Unionsfraktionschef will Kramp-Karrenbauer "Zeit geben"
Archivmeldung vom 05.10.2019
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Freigeschaltet durch André OttUnionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hat für Geduld mit der in die Kritik geratenen CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer geworben. "Wir sollten Annegret Kramp-Karrenbauer die Zeit geben, die sie braucht, um ihre Spielidee umzusetzen", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Brinkhaus weiter: "Viele Dinge, die sie angestoßen hat, können noch gar keine Wirkung entfalten. Ich empfehle Gelassenheit." Mit Blick auf den Umgang Kramp-Karrenbauers mit dem YouTuber Rezo und dem CDU-Rechtsausleger Hans-Georg Maaßen sagte Brinkhaus: "Fehler machen wir alle. Es kommt auf das große Ganze an." Die Frage, ob sich Kramp-Karrenbauer als mögliche Kanzlerkandidatin disqualifiziert habe, verneinte der Fraktionschef. Zugleich äußerte er sich skeptisch über die Idee, den nächsten Kanzlerkandidaten der Union in einer Urwahl zu bestimmen.
"Bei uns ist die Konstruktion mit den Schwesterparteien CDU und CSU etwas komplexer als bei Grünen oder SPD", sagte er. "CDU und CSU verständigen sich gemeinsam über die Kanzlerkandidatur." Berichte über ein angespanntes Verhältnis zwischen Kramp-Karrenbauer und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) wollte Brinkhaus nicht bestätigen. "Man sollte aus einer Mücke keinen Elefanten machen und die Belastungsfähigkeit der Beziehung zwischen Kanzlerin und Parteichefin nicht an einem getrennten Flug in die USA festmachen", sagte er. "Ich sitze ja mit beiden oft zusammen, und ich erlebe, dass sie gut zusammenarbeiten."
Quelle: dts Nachrichtenagentur