Verbände befürchten steigende Mieten durch neues Baugesetz
Archivmeldung vom 09.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićMit Änderungen im Baugesetzbuch will Bauministerin Klara Geywitz (SPD) den Wohnungsbau beschleunigen und radikal vereinfachen. Doch im Vorfeld der ersten Lesung des Gesetzes im Bundestag gibt es massive Kritik an dem Vorhaben, wie der "Spiegel" berichtet.
Im Zentrum der Baugesetzbuch-Novelle steht der Paragraf 246e. Dort ist
etwa vorgesehen, in angespannten Wohnungsmärkten den Wohnungsbau zu
vereinfachen. Bis 2027 soll es Gemeinden bei Bauprojekten freistehen,
auf ein langwieriges Bebauungsplanverfahren zu verzichten.
Ein
breites Bündnis aus 23 Sozial- und Umweltverbänden, darunter die
Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Deutsche Mieterbund und der Deutsche
Gewerkschaftsbund (DGB), warnt nun in einem Appell vor einem "Türöffner
für Bodenspekulation" und einer "Gefahr für die Umwelt."
In der
Erklärung, über die der "Spiegel" berichtet, heißt es: "Als breites
Bündnis zivilgesellschaftlicher Akteure fordern wir im Rahmen des
parlamentarischen Verfahrens die Streichung dieses Paragrafen aus dem
Gesetzentwurf". Der neue Paragraf führe nicht zu mehr bezahlbarem
Wohnraum, weil keine klare Vorgaben zum Bau von Mietwohnungen enthalten
seien.
Auch fehlten Anforderungen an konkrete Mietobergrenzen.
Investoren könnten die Erleichterungen nutzen, um "profitorientiere
Bauprojekte" schneller zu errichten, so die Sorge der Verbände. Am Ende
sei das Vorhaben lediglich ein Türöffner für Bodenspekulation. Das
treibe die Bodenpreise weiter nach oben. Noch dazu schwäche das Vorhaben
den Naturschutz. "Empfindliche Ökosysteme in städtische Randgebiete
drohen zerstört und die Zersiedlung vorangetrieben zu werden", heißt es.
Quelle: dts Nachrichtenagentur