Familienministerium fördert Meldestelle für Frauenfeindlichkeit
Archivmeldung vom 15.02.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićSeit Februar können Bürger auf einer Webseite der Amadeu-Antonio-Stiftung "antifeministische Vorfälle" wie beispielsweise körperliche Angriffe melden. Das Bundesfamilienministerium unter Lisa Paus (Grüne) förderte die Stelle im Jahr 2022 nach eigenen Angaben mit 133.000 Euro, wie die "Welt" berichtet.
Kritik, die Meldestelle verleite zu Denunziation, wies das Ministerium zurück. Auch zu Feminismus oder Genderstern könne jeder weiterhin seine Meinung sagen. Als Beispiel für Antifeminismus nennt die Website unter anderem Drohnachrichten, die Veröffentlichung geheimer Adressen von Frauenhäusern und organisierte Kampagnen gegen geschlechtergerechte Sprache.
Zur Steuergeldförderung der Meldestelle wollte sich auf Anfrage der "Welt" aus der Ampel-Koalition nur Leni Breymaier äußern, frauenpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion: "Wenn die Meldestelle über das, was wir schon wissen, Anhaltspunkte für weitere Forschung und damit Lösungsansätze liefert, ist das für mich gut angelegtes Geld". Beatrix von Storch, stellvertretende Vorsitzende der AfD-Fraktion, lehnt den Begriff "Antifeminismus" als "linksradikalen Kampfbegriff" ab, der "jede Kritik am Radikalfeminismus und der Gender-Ideologie durch Denunziation und Einschüchterung" unterbinden solle. Die Meldestelle sei "Teil des Kampfes der radikalen Linken gegen die Meinungsfreiheit" und diene der "Schaffung eines linken Gesinnungsstaates".
Quelle: dts Nachrichtenagentur