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Merkel hält Vollbeschäftigung für erreichbares Ziel

Archivmeldung vom 06.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Angela Merkel / Bild: angela-merkel.de
Angela Merkel / Bild: angela-merkel.de

Vollbeschäftigung in Deutschland für möglich. "Ich will dem Ziel `Arbeit für alle` Schritt für Schritt näher kommen", sagte Merkel im Interview mit dem Magazin "Focus" auf die Frage nach ihren Plänen für den Rest der Wahlperiode. Ein solches Ziel sei keineswegs utopisch. "Es gibt allein über zwei Millionen Menschen, die arbeitsfähig sind, aber Arbeitslosengeld II bekommen. Die müssen und die können wir wieder in Arbeit bringen", sagte Merkel.

"Das nützt allen. Denn wir geben im Bundeshaushalt allein rund 40 Milliarden Euro für Hartz IV aus. Es muss doch unser Ziel sein, wenigstens einen Teil davon in Bildung, Forschung und Infrastruktur zu stecken. Und das können wir auch schaffen, indem wir mehr Langzeitarbeitslose wieder ins Arbeitsleben vermitteln." Merkel kündigte an, ihre Regierung werde sich gezielt um die Problemgruppen unter den Langzeitarbeitslosen wie Alleinerziehende, Jugendliche mit Migrationshintergrund und Ältere kümmern.

"Wenn jemand sich den Angeboten verweigert, müssen wir Sanktionen konsequent umsetzen. Aber jeder soll erst einmal die Chance bekommen, etwas zu leisten", sagte die Bundeskanzlerin. Trotz ihrer optimistischen Annahmen für den Arbeitsmarkt hält Merkel die Finanzkrise für noch nicht ausgestanden.

"Wir haben wohl das Schlimmste hinter uns, aber von einer stabilen Weltwirtschaftslage kann noch nicht die Rede sein", sagte die Bundeskanzlerin. Stabil scheine die Lage in Asien zu sein, aber in den USA und Teilen der EU gebe es noch schwerwiegende Probleme. "Wir müssen den Weg aus der Krise sehr vorsichtig gehen", so Merkel. Europa brauche eine viel ernsthaftere Stabilitätskultur. Das sei die Voraussetzung für einen sicheren Euro.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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