Faeser für beschleunigte Asylverfahren an EU-Außengrenzen
Archivmeldung vom 14.10.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat sich für beschleunigte Asylverfahren an den EU-Außengrenzen ausgesprochen. Da Deutschland über den Landweg keine EU-Außengrenzen hat, solle es solche Schnellverfahren hierzulande an Flug- und Seehäfen geben, sagte sie in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".
"Eine der Regelungen, die wir gern vorziehen wollen, ist, dass unter
einer Quote von 20 Prozent ein beschleunigtes Verfahren an den
Außengrenzen stattfindet", sagte die Bundesinnenministerin.
Faeser
bezeichnete das Vorhaben als "viel weitgehender" als das, was zuletzt
drei schwarz-grün beziehungsweise grün-schwarz regierte Länder gefordert
hatten. In einer Bundesratsinitiative sprechen sich die Regierungen von
Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg dafür
aus, Asylverfahren von Personen aus Staaten mit einer Anerkennungsquote
unter fünf Prozent zu beschleunigen.
Faeser zeigte sich offen für
weitere Gespräche mit CDU und CSU zu weiteren Maßnahmen. "Wir sind
immer offen für weitere Gespräche, wenn es Gesprächsbedarf gibt", so die
Sozialdemokratin. "Das Zweite ist aber: Ich muss die Länder, die nicht
gerade sehr mitwirkungswillig sind im Moment noch - wie Italien, wie
Griechenland - jetzt dazu bewegen, viel mehr zurückzunehmen."
Um
Kommunen zu entlasten, sollen die sogenannten Dublin-Fälle - also
Asylsuchende, für die ein anderes EU-Land zuständig ist - grenznah
entschieden und gar nicht mehr an Städte und Gemeinden verteilt werden.
Faeser
äußerte sich zudem zuversichtlich, dass die Bundesregierung schon bald
ein Abkommen mit der Türkei schließen werde. Das Ziel sei es, 500
abgelehnte Asylbewerber pro Woche in die Türkei abzuschieben. "Ich
hoffe, dass diese Vereinbarung dann auch hält und wir mit den 500 pro
Woche dann auch weiterkommen."
Außerdem erarbeite die
Bundesregierung derzeit mit den Ländern eine Liste mit schweren
Straftätern und Gefährdern, die nach Afghanistan abgeschoben werden
sollen. "Und an Syrien arbeiten wir auch gerade", so die
Bundesinnenministerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur