FDP fordert Bundesländer zu Ausstieg aus Grundsteuer-Reform auf
Archivmeldung vom 03.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie FDP fordert alle 16 Bundesländer dazu auf, aus der von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) durchgesetzten Grundsteuer-Reform auszusteigen. Die Reform drohe "die Kosten für Hausbesitzer in die Höhe zu treiben", sagte der FDP-Bundestagsfraktionsvorsitzende Christian Dürr dem "Handelsblatt".
"Die
Länder müssen die Notbremse ziehen und von der Öffnungsklausel Gebrauch
machen, die ihnen die Möglichkeit gibt, eigene Modelle einzuführen."
Unter dem damaligen Finanzminister Scholz hatte die Große Koalition 2019
eine Reform der Grundsteuer auf den Weg gebracht, die zum 1. Januar
2025 in Kraft tritt und sich stärker am tatsächlichen Wert eines
Grundstücks oder einer Immobilie orientiert.
Die Reform löst
derzeit große Kritik aus. Laut ersten Steuerbescheiden vervielfacht sich
die Grundsteuer für einige Immobilienbesitzer. Scholz hatte bei der
Reform versprochen, dass durch die Reform das Grundsteuer-Aufkommen
nicht steigen wird, nur einige Immobilienbesitzer müssten mehr zahlen.
"Als
FDP haben wir in den damaligen Bundestagsberatungen vor einer
wertabhängigen Berechnung der Grundsteuer gewarnt, weil sie zu
irrsinniger Bürokratie für die Verwaltung führt und hohe Kosten für die
Betroffenen mit sich bringt. Leider ist genau dieser Fall eingetreten
und viele Menschen sorgen sich nun vor ihrem Steuerbescheid", sagte
Dürr.
"Die Länder sollten daher auf das unkomplizierte
Flächenmodell ausweichen, das sich an der Größe des Grundstücks und an
der Wohnfläche orientiert. So könnte eine Mehrbelastung von Eigentümern
und Mietern rechtzeitig verhindert werden."
Quelle: dts Nachrichtenagentur