WELT-Emnid-Umfrage: Mehrheit fordert bei Wahldebakel den Rücktritt von Seehofer
Archivmeldung vom 11.10.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Umfragewerte deuten auf ein desaströses CSU-Ergebnis bei den Landtagswahlen in Bayern hin. Aber wer trägt dafür die Schuld - und wer sollte dafür die persönliche Verantwortung übernehmen? In einer repräsentativen WELT-Emnid-Umfrage glauben 49 Prozent der Befragten, dass die Bundespolitik für die Verluste der CSU verantwortlich ist. Nur 33 Prozent verorten die Gründe für die schlechten CSU-Zahlen bei der bayerischen Landespolitik.
In Bayern geben sogar 58 Prozent der Wählerinnen und Wähler der Bundespolitik die Hauptschuld am drohenden CSU-Debakel. Nur 24 Prozent der Bayern sehen die Gründe dafür bei der Landespolitik. Ein schlechtes Wahlergebnis sollte auch personelle Konsequenzen haben, fordern die meisten Befragten: 36 Prozent der Deutschen finden, CSU-Chef Seehofer und Ministerpräsident Söder sollten im Falle eines Wahldesasters zurücktreten. Weitere 18 Prozent sind dafür, dass alleine Horst Seehofer sein Amt niederlegt, 7 Prozent wollen nur einen Söder-Rücktritt. 27 Prozent sehen aber auch im Falle eines schlechten Wahlergebnisses gar keinen Grund für Rücktritte.
In Bayern ist die Anti-Seehofer-Stimmung noch ausgeprägter: 32 Prozent der Bayern fordern bei einem Wahldebakel den Rücktritt des CSU-Chefs, weitere 24 Prozent wollen, dass im selben Fall Seehofer und Söder gehen. Dass Ministerpräsident Söder alleine die Verantwortung übernimmt und zurücktritt, fordern 8 Prozent seiner Landsleute. 18 Prozent der Bayern sehen gar keinen Grund für Rücktritte.
Am liebsten hätten 41 Prozent der Deutschen und 37 Prozent der Bayern eine schwarz-grüne Koalition. Aber auch eine Koalition gegen die CSU hat viele Befürworter: Ein solches Bündnis aus Grünen, Freien Wählern, SPD und FDP favorisieren 37 Prozent der Deutschen und 35 Prozent der Bayern. Trotz der guten Umfragewerte für die Grünen in Bayern und im Bund glauben die meisten Deutschen nicht daran, dass die Grünen in ganz Deutschland auf dem Weg zu einer neuen Volkspartei sind.
Datenbasis: Feldzeit: 10.10.2018 Befragte: ca. 1.000
Quelle: WELT (ots)