Sachsen-Anhalt: Polizeigewerkschaft will Schreckschusswaffen-Käufer registrieren lassen
Archivmeldung vom 12.01.2023
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Gewerkschaft der Polizei (GdP) in Sachsen-Anhalt unterstützt Pläne von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), strengere Regeln für den Umgang mit Schreckschusswaffen zu schaffen. Der Kauf solle nur noch gegen Vorlage eines kleinen Waffenscheins möglich sein, forderte der GdP-Landesvorsitzende Uwe Bachmann gegenüber der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.
"Man sollte Käufer auch zentral erfassen", so Bachmann. "Ich kann nicht erkennen, wieso überhaupt irgendjemand solche Waffen braucht." Angesichts des bisher freien Verkaufs von Schreckschusswaffen an Volljährige warnte der Polizeigewerkschafter vor einer "Hochrüstung" der Bevölkerung.
Auch Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) zeigte sich gegenüber den Plänen aufgeschlossen. "Sachsen-Anhalt ist grundsätzlich dafür offen, dass bereits der Erwerb und Besitz von Schreckschusswaffen an das Vorliegen eines kleinen Waffenscheins geknüpft werden", sagte sie der Zeitung. "Jede gesetzgeberische Maßnahme des Bundes sollte allerdings mit einem nachvollziehbaren und spürbaren Sicherheitsgewinn einhergehen." In diesem Zusammenhang sei laut Zieschang auch zu bewerten, ob bisherige Waffenrechtsverstöße tatsächlich geahndet werden - etwa das Abfeuern von Schreckschusswaffen bei den Silvesterkrawallen in Berlin.
Seit Jahren steigt die Zahl kleiner Waffenschein in Sachsen-Anhalt. Sie berechtigen zum Tragen von Gas-, Signal und Schreckschusswaffen. Waren zur Jahresmitte 2015 noch rund 4.500 solcher Erlaubnisse im Umlauf, sind es laut Landesinnenministerium mittlerweile 16.394 - das ist deutlich mehr als eine Verdreifachung.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)