Kabinettskollege kritisiert Söder für Vorschlag zur Praxisgebühr
Archivmeldung vom 16.10.2012
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie neue Debatte zur Abschaffung der Praxisgebühr, die von Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) angestoßen wurde, wird in der CSU deutlich kritisiert.
Bayerische Gesundheitsminister und Marcel Huber (CSU), fordert seinen Parteifreund auf, am Prinzip einer nachhaltigen und soliden Finanzierung festzuhalten: "Wer jetzt die Abschaffung der Praxisgebühr fordert und damit langfristig jährlich ein Milliardenloch in das Gesundheitssystem reißt, muss auch konkrete Vorschläge bringen, wie man diese Löcher wieder schließen kann. Diese Einnahmen dürfen nicht ersatzlos wegfallen", sagte Huber der "Welt".
Die CSU wolle weiterhin eine verlässliche und solide Finanzierung des Gesundheitswesen. "Überschüsse müssen in die Leistung und in die Qualität der Versorgung fließen - zum Wohle der Patienten." Für Bayern fordert der Landesgesundheitsminister "eine Qualitätsoffensive, dort wo der Bedarf besteht: bei den Krankenhäusern, bei den Bereitschaftsdiensten und den Landapotheken".
FDP lehnt Senkung der Krankenkassenbeiträge als Alternative zum Wegfall der Praxisgebühr ab
Die von der CSU im Bundestag angeregte Senkung der Krankenkassenbeiträge um 0,3 Prozentpunkte als Alternative zum diskutierten Wegfall der Praxisgebühr wird von der FDP strikt abgelehnt.
FDP-Generalsekretär Patrick Döring sagte der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwochausgabe) zu einem entsprechenden Vorschlag von CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt: "Die Senkung des Kassenbeitrags ist bei genauerem Hinsehen die schlechtere Alternative. Die Entlastung wäre weniger spürbar und die Ärzte blieben auf ihren Bürokratiekosten sitzen", sagte der FDP-Politiker. "Deshalb streitet die FDP für die Abschaffung der Praxisgebühr", ergänzte Döring.
Quelle: dts Nachrichtenagentur