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Bundesbank-Präsident kritisiert Koalitionsbeschlüsse

Archivmeldung vom 09.11.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jens Weidmann Bild: cducsu.de
Jens Weidmann Bild: cducsu.de

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat die jüngsten Beschlüsse der schwarz-gelben Koalition in der Sozialpolitik kritisiert. Der angestrebte strukturelle Haushaltsausgleich 2014 sei ein "vernünftiges Ziel, dessen Umsetzung aber noch nicht gesichert sei", sagte Weidmann der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). "Einige Beschlüsse des jüngsten Koalitionsgipfels weisen eher in die Gegenrichtung", so Weidmann. "Wir sollten die Bedeutung gesunder Staatsfinanzen nicht gering schätzen. Weniger Schulden heute bedeuten geringere Lasten für unsere Kinder."

Weidmann sieht zudem kurzfristig keine Inflationsgefahr. "Unmittelbar besteht kein Anlass für Sorgen vor einer höheren Inflation", sagte Weidmann der Zeitung. Ursache sei die Rezession in vielen Ländern Europas und das gebremste Wachstum der Weltwirtschaft. "Das dämpft den Preisauftrieb", sagte Weidmann. Für Deutschland erwarte die Bundesbank "nicht mehr als zwei Prozent Inflation im kommenden Jahr", sagte Weidmann.

Der Bundesbank-Chef mahnte aber, die expansive Geldpolitik rechtzeitig zu stoppen. "Auf längere Sicht müssen wir dennoch äußerst wachsam sein. Technisch ist der EZB-Rat jederzeit in der Lage, die expansive Geldpolitik zurückzufahren. Aber wir müssen dazu auch politisch die Kraft haben."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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