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Forsa: SPD sinkt auf 17 Prozent

Archivmeldung vom 30.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de
Bild: Thomas Siepmann / pixelio.de

Durch die Wahl von Andrea Nahles zur SPD-Vorsitzenden gewinnt ihre Partei keine neuen Sympathien, im Gegenteil: Im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer rutschen die Sozialdemokraten gegenüber der Vorwoche erneut um einen Prozentpunkt ab, auf jetzt 17 Prozent. Die SPD liegt damit 3,5 Prozentpunkte unter ihrem Bundestagsergebnis. Alle anderen Parteien bleiben gegenüber der Vorwoche unverändert. Wenn die erste Frau an der Spitze der SPD direkt zur Kanzlerin gewählt werden könnte, würden sich weiterhin nur 13 Prozent der Deutschen für Nahles entscheiden - 36 Prozentpunkte weniger als für Angela Merkel (49%).

Die Ergebnisse der derzeitigen Wahlabsichten im Einzelnen: CDU/CSU 34 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), SPD 17 Prozent (20,5%), FDP 9 Prozent (10,7%), Grüne 13 Prozent (8,9%), Linke 10 Prozent (9,2%), AfD 12 Prozent (12,6%). 5 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). 22 Prozent sind unentschlossen oder würden nicht wählen (Nichtwähler: 23,8%).

Forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Die Erwartung der SPD-Spitze, Andrea Nahles könne der Partei zu neuem Schwung verhelfen, erfüllt sich bislang nicht. Die meisten Bundesbürger und auch die Mehrheit der SPD-Anhänger trauen ihr nach einer 30jährigen Karriere im Partei-Apparat keine innovativen Impulse oder zukunftsweisenden Politikentwürfe zu. Auch bei Frauen kann sie nicht punkten: Den meisten Wählerinnen ist es gleichgültig, ob ein politischer Akteur männlich oder weiblich ist - wichtig sind vor allem Kompetenz und Glaubwürdigkeit."

Rentner sind besonders politisch

Drei Viertel der Deutschen (73%) äußern im Rahmen des RTL/n-tv-Trendbarometers, dass sie sich "für das politische Geschehen in Deutschland stark interessieren". Nur eine Minderheit (27%) kümmert sich weniger stark oder überhaupt nicht um Politik. Am stärksten interessiert sind laut forsa-Studie Männer (80%), über 60-Jährige und damit auch Rentner (85%), Beamte (79%), Selbständige (80%) sowie Anhänger der SPD (80%) und der Linken (84%). Mehrheitlich haben nur die Dauer-Nichtwähler geringes oder gar kein Interesse an der Politik (63%).

forsa-Chef Prof. Manfred Güllner gegenüber der Mediengruppe RTL: "Das Umfrage-Ergebnis widerspricht der weit verbreiteten Auffassung, die Deutschen hätten ihr Interesse an der Politik verloren. Das Gegenteil ist der Fall. Eine Ausnahme sind lediglich die Dauer-Nichtwähler, die dem demokratischen System aber sowieso eher ablehnend gegenüberstehen."

Korea und Trump wichtiger als die SPD

Die weltweiten Krisen beschäftigen die Deutschen derzeit stärker als die Innenpolitik. Im RTL/n-tv-Trendbarometer rangiert die Entwicklung in Korea mit 25 Prozent vor dem Syrienkonflikt (20%) und den politischen Eskapaden des US-Präsidenten Donald Trump (13%). 13 Prozent fanden diese Woche in dem täglich von forsa erfassten Themen-Radar Sport-Ereignisse besonders wichtig (Champions League), 8 Prozent interessierten sich im Wochen-Durchschnitt für das Thema Flüchtlinge und Zuwanderung und 7 Prozent für den SPD-Parteitag und die Wahl der neuen Vorsitzenden Andrea Nahles. Einen Tag lang, am vergangenen Montag, schaffte es der SPD-Parteitag mit 20 Prozent in die Spitzengruppe der bedeutsamen Themen. Danach bröckelte das Interesse an der Nahles-Wahl täglich - von 8 Prozent am Dienstag auf 1 Prozent am Freitag.

Die Daten über Parteien- und Kanzlerpräferenz wurden vom 23. bis 27. April 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.507 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte.

Die Daten zum Interesse an Politik und zum "Themen-Radar" wurden vom 23. und 27. April 2018 vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Da-tenbasis: 1.281 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)

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