Netzagentur will Neuregelungen für stabile Stromversorgung
Archivmeldung vom 10.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, macht Druck auf die Politik, Instrumente zu schaffen, damit sich auch Betreiber kleinerer Photovoltaikanlagen an Preissignalen orientieren, wenn sie Strom ins Netz einspeisen.
"Ich habe zwar keine große Sorge, dass es morgen zu einer schweren
Beeinträchtigung des Systems kommen kann", sagte er der FAZ. Er warb
gleichwohl dafür, nicht bis nach der Bundestagswahl im Herbst 2025 zu
warten. "So viel Zeit haben wir nicht." Es gebe "eine gewisse
Dringlichkeit" bei diesem Thema, um "weiterhin Strom aus der Steckdose
so stabil zu beziehen, wie das alle Menschen und Unternehmen erwarten".
Hinter
den Mahnungen steckt das Phänomen der so genannten
"Mittagssolarspitzen", die in Kombination mit der festen EEG-Vergütung
dafür sorgen, dass zu bestimmten Zeiten überdurchschnittlich viel
Sonnenstrom ins Netz fließt - was weder netz- noch systemdienlich sei.
Um die derzeitigen Fehlanreize abzustellen, sei es wichtig, eine
Neuregelung zu schaffen, nach der "man sich in Zukunft auch als
Privathaushalt an Preissignalen orientieren muss, jedenfalls wenn man
Strom ins Netz einspeisen will".
Müller bezeichnete es außerdem
als Hausaufgabe der nächsten Jahre, beim Thema "dynamische Strompreise"
voranzukommen. Dafür sei es entscheidend, in Sachen Digitalisierung
"noch deutlich schneller und besser zu werden". Die Bundesnetzagentur
erhebe quartalsweise Daten etwa zum Anteil der intelligenten Stromzähler
und "diese Zahlen machen mich nicht glücklich". Viele Unternehmen
hätten anscheinend "noch gar nicht richtig mit der Installation von
intelligenten Stromzählern angefangen".
Quelle: dts Nachrichtenagentur