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Handwerkspräsident warnt Jamaika-Unterhändler vor neuer Belastung der Sozialkassen

Archivmeldung vom 19.10.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Geldberg, Euro -Falsch
Geldberg, Euro -Falsch

Bild: Eigenes Werk /OTT

Handwerkspräsident Hans Peter Wollseifer hat vor den Jamaika-Sondierungen von Union, FDP und Grünen vor neuen Belastungen für die Sozialkassen gewarnt. Das Handwerk sei "ganz entschieden" gegen die CSU-Forderung nach weiteren Nachbesserungen bei der Mütterrente, sagte Wollseifer im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Als weitere Forderungen des Handwerks an die möglichen Koalitionspartner nannte Wollseifer den Wegfall des Solidaritätszuschlags und den Abbau der kalten Progression. "Es kann nicht sein, dass wir unsere Mitarbeiter gut bezahlen und diese von Lohnerhöhungen fast nichts spüren. Aus den vollen Steuer- und Sozialkassen muss mehr in die Portemonnaies unserer Beschäftigten fließen", forderte Wollseifer. Bei den Sozialabgaben dürfe keinesfalls die 40-Prozent-Marke überschritten werden. "Wenn es gut läuft, kann ein Jamaika-Bündnis wichtige Impulse setzen und für Deutschland einen Modernisierungsschub bringen", erklärte der Handwerkspräsident, der eine Million Betriebe vertritt. Die Regierungsbildung dürfe aber "keine Hängepartie" werden.

Vor den Vollversammlungen des Deutschen Handwerks in Berlin äußert sich Wollseifer außerdem sehr positiv über die Situation der Betriebe. "Ja, es boomt, und das schon seit längerer Zeit." Für 2017 erwarte das Handwerk "auf jeden Fall ein Umsatzplus", voraussichtlich um die drei Prozent. "Damit sind wir sehr zufrieden, auch wenn uns Fachkräfte bitter fehlen und weiter fast 19.000 Lehrstellen unbesetzt sind", erklärte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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