FDP-Chef Lindner weist Rücktritts-Gedanken von sich
Archivmeldung vom 27.05.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserFDP-Chef Christian Lindner hat Rücktritts-Gedanken von sich gewiesen. "Ich bin gerne Parteivorsitzender. Ich empfinde mein Amt auch nicht als zu anstrengend oder zu schwierig", sagte Lindner nach der schweren Niederlage der Liberalen bei der Europawahl im "Welt"-Interview. "Ich habe jeden Tag Freude an der sehr sportiven Aufgabe, die FDP aus der Defensive herauszuführen und neu aufzubauen."
Als Ziel für die bevorstehenden Landtagswahlen nannte Lindner, die Regierungsbeteiligung in Sachsen zu verteidigen und in Thüringen wie auch Brandenburg den Wiedereinzug in den Landtag zu schaffen. "Die Regierung in Brandenburg, die den Flughafen BER mit verbockt hat, und die Regierung in Thüringen, die sich eine Affäre nach der anderen leistet, brauchen ein starkes Gegengewicht in der Opposition", sagte er.
Vom Wahlerfolg der Alternative für Deutschland (AfD) kann sich die FDP nach Überzeugung Lindners nichts abschauen. "Der Charakter der AfD ist ein völlig anderer", sagte er. "Wir sind als Liberale frei von Ressentiments. Und wir sind eine Gestaltungspartei, die nicht nur Protest zu Protokoll geben will." Die FDP habe ein realistisches Bild von Europa. "Wir wollen es besser machen, aber die Idee der Einigung Europas dabei nicht preisgeben", sagte er. "Ich bin froh, dass wir diese Haltung im Wahlkampf klargemacht haben.
Wir haben zwar diese Wahl krachend verloren, aber nicht unsere Selbstachtung." Die Hauptwettbewerber der FDP seien die Parteien der Großen Koalition. "Die Liberalen in der AfD sind dort inzwischen auch nur noch Spurenelemente", kritisierte Lindner. "Ich will, dass die FDP wieder die respektierte Heimat der Selberdenker und Selbermacher wird."
Quelle: dts Nachrichtenagentur