Bütikofer kritisiert Energiepolitik Gabriels
Archivmeldung vom 11.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende der Grünen, Reinhard Bütikofer, hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) einen Schlingerkurs in der Energiepolitik vorgeworfen. "Die Interviews von Gabriel sind wunderbar, in der Realität sieht es jedoch weniger rosig aus", sagte Bütikofer der in Koblenz erscheinenden "Rheinzeitung".
Offensichtlich wolle der Minister eine Besteuerung
von Biokraftstoff genau so wenig verhindern, wie die Besteuerung von
Kraft-Wärme-Kopplung. Auch singe Gabriel "Jubel-Arien auf die Kohle,
was die Kohle-Lobby verzückt". "Bedenkt man zudem, dass die Union
weiter Druck macht, dann liegt es an unserem Widerstand, dass es
nicht zu schmutzigen Deals kommt nach dem Motto: längere Laufzeiten
für Atommeiler gegen weitere Kohlesubventionen", sagte Bütikofer.
"Der Umweltminister wird von uns nicht daran gemessen, wie oft er
über den Atomausstieg redet, sondern ob die vier Atommeiler
tatsächlich in dieser Wahlperiode abgeschaltet werden, wie im
Ausstiegsbeschluss vereinbart", meinte der Grünen-Chef.
Zugleich warnte Bütikofer den Umweltminister davor, im Falle
Schacht Konrad "Fakten" zu schaffen, nachdem sich das Lüneburger
Oberverwaltungsgericht dort für eine Endlagerung von schwach
radioaktivem Müll ausgesprochen hatte. Die Frage Schacht Konrad dürfe
nur im Zusammenhang mit dem Suchprozess nach einem Endlager für hoch
radioaktiven Abfall entschieden werden.
Quelle: Pressemitteilung Rhein-Zeitung