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Generalinspekteur fordert neue Raketenabwehr für Deutschland

Archivmeldung vom 22.03.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Carsten Breuer (2023)
Carsten Breuer (2023)

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Generalinspekteur Carsten Breuer dringt auf den schnellen Aufbau einer Raketenabwehr. "Wir haben fünf bis acht Jahre Zeit. In diesem Zeitraum müssen wir eine Raketenabwehr aufbauen. Das ist ohne Alternative", sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Notwendig sei seine Lösung im Nato-Verbund. Breuer verwies darauf, dass sich immer mehr Länder der sogenannten European Skyshield Initiative anschlössen. Einen genauen Zeitplan wollte er aber nicht nennen. "Es kommt entscheidend darauf an, wie schnell die Industrie für diese Raketenabwehr liefern kann", sagte der oberste Bundeswehrsoldat. Breuer beklagte zudem Verzögerungen bei der Umsetzung der Zeitenwende. Das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro werde voraussichtlich bis Ende dieses Jahres vollständig gebunden sein. "Was bestellt wird, ist aber nicht sofort verfügbar. Wir durchschreiten im Moment eine Talsohle", sagte er. 

"Das Material ist in weiten Teilen beauftragt, kommt aber in der Truppe noch nicht in einem Umfang an, den ich mir wünschen würde." Der Generalinspekteur warnte: "Wir sehen Russland in einem Zeitfenster von fünf bis acht Jahren befähigt, einen Krieg gegen Nato-Staaten führen zu können. Bis dahin müssen wir auch in Deutschland in der Lage sein, einen solchen Angriff abzuwehren." Der Zeitraum ergebe sich aus einer Analyse der russischen Kriegswirtschaft. Aus seiner Intention gegenüber dem Westen mache der russische Präsident Wladimir Putin kein Geheimnis. "Das bedeutet nicht, dass ein solcher Angriff in fünf bis acht Jahren Realität werden muss. Aber es ist möglich", sagte Breuer. 

Ein Angriff könne "im kompletten Spektrum stattfinden - von Cyberattacken über Drohnen bis hin zu Raketen". Breuer forderte eine Verstetigung der Verteidigungsausgaben, das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro sei immer nur als Anschubfinanzierung gedacht gewesen. "Der Wehretat muss dauerhaft bei zwei Prozent der Wirtschaftsleistung liegen", sagte er. "Bei unserem großen Bruttoinlandsprodukt sind dauerhaft zwei Prozent ein guter Gradmesser, um kriegstüchtig zu werden."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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