Henkel fordert im AfD-Streit Fraktionsausschluss Pretzells
Archivmeldung vom 27.04.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.04.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Dennis WitteDie Krise der Alternative für Deutschland (AfD) erreicht die siebenköpfige AfD-Delegation im Europaparlament: Der Abgeordnete Marcus Pretzell soll nach dem Willen seines Fraktionskollegen Hans-Olaf Henkel aus der Delegation der deutschen Abgeordneten der Fraktion der Europäischen Konservativen und Reformer (ECR) ausgeschlossen werden. Mitglieder sind die sieben Abgeordneten der AfD sowie Arne Gericke von der Familien-Partei. Zur Begründung gibt Henkel in einer dem "Handelsblatt" vorliegenden E-Mail an alle AfD-Europaabgeordneten an, dass Pretzell Interna an die Presse weitergegeben haben soll.
"Ich beantrage deshalb, Marcus Pretzell mit sofortiger Wirkung aus der deutschen Delegation auszuschließen" schreibt Henkel. Die Echtheit der Mail wurde dem "Handelsblatt" in Fraktionskreisen bestätigt. Henkel wollte dazu nicht Stellung nehmen. Das Verhältnis zwischen Henkel und Pretzell gilt schon länger als zerrüttet: Am vergangenen Donnerstag war Henkel als AfD-Bundesvize mit der Begründung zurückgetreten, dass "einige Mitglieder des Bundesvorstandes den von der eigenen Partei proklamierten `Mut zur Wahrheit` bei der Aufklärung der Vorwürfe gegen den NRW-Landesvorsitzenden Pretzell nicht aufgebracht" hätten.
Von AfD-Bundeschef Bernd Lucke eingesetzte Sonderprüfer hatten empfohlen, Pretzell solle wegen "privater chaotischer Zustände" den Landesvorsitz niederlegen. Der Bundesvorstand schloss sich dem aber nicht an.
Quelle: dts Nachrichtenagentur