Grünen-Politiker Palmer geht mit eigener Partei hart ins Gericht
Archivmeldung vom 15.03.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer (Grüne), geht mit seiner Partei hart ins Gericht: "Die Grünen könnten mit etwas weniger überschießendem Moralin noch mehr erreichen", sagte er in einem Interview mit der "Welt".
Er wisse zwar, dass man "sich in die gute Sache so verlieben kann und auf sie derart absolut setzt, dass die Unduldsamkeit anderen Meinungen gegenüber nahezu zwangsläufig ist". Aber eine Partei müsse anders handeln als ein "junger Überzeugungstäter". "Wir ignorieren den Nervfaktor, der von allzu selbstgerechten Menschen ausgeht", so Palmer. Bei den Grünen gebe es "eine nahezu grenzenlose Toleranz für jede noch so unrealistische Minderheitenmeinung. Wenn man aber wagt, etwas gegen linke Illusionen zu sagen, ist gleich der Teufel los". Auch wenn ihn einige in der Partei für einen Querulanten und Provokateur hielten, will Palmer weiter für Schwarz-Grün eintreten. Er sehe überhaupt keinen Grund "diese Meinung aufzugeben, nur weil einige Gesinnungsethiker in meiner Partei Pickel bekommen, wenn der Begriff `Schwarz-Grün` fällt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur