Schweitzer rät SPD zu inhaltlichen und personellen Veränderungen
Der Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), empfiehlt seiner Partei programmatische Veränderungen, aber auch Veränderungen an der Parteispitze. "Wenn man sich verändert, da sind aber immer noch die gleichen Personen, ist das schwer zu vermitteln", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit Blick auf den Wahlparteitag im Juni. Er hoffe, dass es "einige neue Identifikationsfiguren" geben werde.
Die SPD müsse nach der Wahlniederlage vom 23. Februar eine Reihe von
Fragen beantworten, etwa ob sie mit ihren Ideen noch auf der Höhe der
Zeit sei und noch ein Gefühl für die Menschen habe, für die sie
eintrete. Schweitzer fragte, ob man noch eine Idee habe, wohin sich
dieses Land entwickeln sollte, und ob den Leuten glaubhaft vermitteln
könne, dass es dafür eine starke SPD brauche.
Im Mittelpunkt
müsse für die SPD die Gestaltung der Arbeitsgesellschaft sein. Die
Sozialdemokraten hätten mit dem Bürgergeld dazu beigetragen, dass das
Gerechtigkeitsgefühl vieler Bürger verletzt worden sei. "Das Bürgergeld
stand am Ende wie die Chiffre für einen Sozialstaat, der die Falschen
belohnt, nicht die Fleißigen", sagte Schweitzer. "Parteitagsdiskussionen
und Küchentischgespräche haben hier nicht zusammengepasst." Die SPD
müsse die Debatten in der Gesellschaft gewinnen, nicht die ihrer
Parteitage.
Er selbst wolle nicht SPD-Vorsitzender werden, sagte
der Ministerpräsident, der sein Amt im Juli 2024 von Malu Dreyer
übernommen hatte. "Ich möchte nicht nur in dieser Legislaturperiode
regieren, ich möchte mit der SPD die Landtagswahl im März kommenden
Jahres gewinnen. Darauf konzentriere ich mich komplett", sagte
Schweitzer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur