"Spiegel: Lafontaine nennt Bedingungen für Rückkehr an Spitze der Linkspartei
Archivmeldung vom 23.04.2012
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtIn der Linkspartei wird über das neue Führungsteam verhandelt, das auf dem Parteitag Anfang Juni gewählt wird. Dabei soll Oskar Lafontaine laut dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" erste Bedingungen für eine Rückkehr an die Parteispitze genannt haben.
Der saarländische Fraktionschef erwarte vom bisherigen Fraktionsvize Dietmar Bartsch, der sich um den Vorsitz bewirbt, eine Unterordnung als Stellvertreter. Bartsch will sich aber, wenn Lafontaine wieder für den Vorsitz kandidiert, um das Amt des Bundesgeschäftsführers bewerben. Lafontaine dränge zudem darauf, dass der Vizevorsitzende Heinz Bierbaum - ein Vertrauter Lafontaines aus dem Saarland - eine wichtige Rolle behalte. Als gesetzt gilt eine erneute Kandidatur der jetzigen Stellvertreterin Katja Kipping.
Sahra Wagenknecht hingegen ziele mittelfristig eher auf den Fraktionsvorsitz im Bundestag, den bisher Gregor Gysi innehat, heißt es. Sollte Lafontaine nicht Vorsitzender werden, habe Wagenknecht Interesse daran, ihren Stellvertreterposten in der Partei zu behalten. Als ausgeschlossen gilt, dass Lafontaine und Wagenknecht gemeinsam in den Vorstand einziehen.
Wenig Chancen auf eine zweite Amtszeit hätten hingegen die bisherigen Bundesgeschäftsführer Caren Lay und Werner Dreibus. In der Linken herrscht weiterhin Unmut über die Entscheidung, der Basis das neue Personaltableau erst nach der NRW-Landtagswahl am 13. Mai zu präsentieren. Aus der Berliner Parteizentrale heißt es, Mitglieder würden sich dort melden und darüber beschweren, dass nur "gewisse Kreise" und "gewisse Greise" über die Zukunft der Partei verhandelten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur