FDP will sich beim Haushalt nicht drängeln lassen
Archivmeldung vom 15.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićFDP-Fraktionschef Christian Dürr sieht bei den Regierungsberatungen zum Haushalt keinen Grund zur Eile. "Der Bundestag berät zum ersten Mal am 10. September über den Bundeshaushalt. Das zeigt, dass wir noch etwas Zeit haben", sagte Dürr dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Je zeitnäher es die Einigung gibt, umso besser ist das natürlich."
Dürr zeigte sich optimistisch über die Kompromissfähigkeit der
Ampelkoalition: "99 Prozent des Haushalts stehen. Jetzt muss noch die
letzte Lücke geschlossen werden. Die Dimension zeigt, dass die Aufgabe
machbar ist." Er sagte weiter: "Ich bin zuversichtlich, dass es eine
Einigung geben wird. Aber dabei geht es nicht um einzelne Tage oder
Stunden - das Ergebnis muss stimmen. Der Haushalt muss solide sein und
verfassungsgemäß."
Unterdessen kommt weitere Kritik aus der
Union: "Ich finde das alles richtig lächerlich, das ist einfach nur
peinlich", sagte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann am Mittwoch dem
Sender "Welt TV". "Und natürlich freue ich mich auch mal als
Oppositionspolitiker, wenn die sich mal streiten und wir mit einem
besseren Vorschlag kommen. Aber ich komme ja gar nicht mehr hinterher."
Am Tag haue ein Minister einen raus - und nachmittags sage der andere
Minister der gleichen Bundesregierung: "Das geht so nicht." Die Summe,
um die es gehe, sei nicht besonders groß, das Problem eigentlich leicht
lösbar. "Das ist lächerlich, diese ganze Debatte. Die sollen sich mal
zusammenreißen und Politik für dieses Land machen. Und bei so vielen
Steuereinnahmen wird man die 5 Milliarden ja wohl irgendwo herbekommen."
Er habe das Gefühl, dass die FDP sich schon für die Zeit nach der Ampel
in Stellung bringen wolle, so Linnemann - vielleicht sogar vorzeitig.
Im
Bundesetat 2025 besteht nach Angaben des Finanzministeriums noch eine
Lücke von fünf Milliarden Euro. Über deren Schließung beraten
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP)
und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). SPD-Chefin Saskia Esken
hatte für die Einigung eine Frist für diese Woche gesetzt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur