ARD-DeutschlandTrend: SPD fällt in der Sonntagsfrage auf schwächsten Wert seit mehr als einem Jahr
Archivmeldung vom 04.08.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz muss in der Sonntagsfrage weiter Einbußen hinnehmen. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die SPD auf 17 Prozent (-2 im Vgl. zu Juli). Das ist der schwächste Wert seit Juli 2021. Die Union käme aktuell auf 28 Prozent (+1) und wäre damit stärkste Kraft.
Die Grünen erreichen in der Sonntagsfrage unverändert 23 Prozent. Die FDP fällt leicht auf 7 Prozent (-1), die AfD legt 2 Punkte zu und landet bei 13 Prozent. Die Linke läge mit unverändert 4 Prozent weiter unterhalb der Mandatsschwelle. Alle weiteren Parteien kommen zusammen auf 8 Prozent. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.313 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Die Zufriedenheit mit der Bundesregierung erreicht im August den schwächsten Wert seit Amtsantritt im Dezember 2021. Derzeit sind 36 Prozent mit der Arbeit der so genannten Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP sehr zufrieden bzw. zufrieden (-5). 63 Prozent sind damit weniger bzw. gar nicht zufrieden (+5). Von den drei an der Regierung beteiligten Parteien fällt die Bewertung für die Grünen noch am besten aus: Mit ihrer Arbeit sind 43 Prozent der Deutschen zufrieden (+/-0 im Vgl. zu Ende April). Verschlechtert hat sich das Urteil der Deutschen über die Regierungsarbeit der SPD (34 Prozent Zufriedenheit, -3) und insbesondere der FDP. Jeder Vierte (24 Prozent) attestiert den Liberalen derzeit eine gute Arbeit im Bundeskabinett (-12).
Die vergleichsweise positive Bewertung der grünen Regierungsarbeit hängt auch mit ihrem Spitzenpersonal zusammen. Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck sind trotz Rückgängen die einzigen der abgefragten Bundespolitikerinnen und –politiker, mit deren Arbeit zumindest jeder zweite Deutsche aktuell zufrieden ist. Bei Baerbock sind es 55 Prozent Zufriedenheit (-3 im Vgl. zu Juli), bei Habeck 50 Prozent (-5). Mit der Arbeit von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) sind 42 Prozent sehr zufrieden bzw. zufrieden (-2 im Vgl. zu Ende April). Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kommt auf 42 Prozent Zufriedenheit (-2 im Vgl. zu Juli). Finanzminister Christian Lindner (FDP) verliert an Zuspruch und erreicht aktuell 30 Prozent Zufriedenheit (-7); fast zwei Drittel (64 Prozent) sind mit seiner Arbeit weniger bzw. gar nicht zufrieden. Mit der Arbeit des Unions-Fraktionsvorsitzenden Friedrich Merz sind 28 Prozent zufrieden (-4), mit SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht ist es jeder Fünfte (20 Prozent, -1). Die AfD-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel kommt momentan auf 15 Prozent Zufriedenheit (+1 im Vgl. zu Februar). Mit der Arbeit von Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sind derzeit 13 Prozent zufrieden (-4 im Vgl. zu Juli); jeder Zweite kennt ihn nicht bzw. traut sich kein Urteil zu. Mit der Arbeit der Linken-Parteivorsitzenden Janine Wissler sind 7 Prozent zufrieden (-3 im Vgl. zu Juni); 59 Prozent kennen sie nicht oder trauen sich kein Urteil zu.
Datenbasis: Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
- Fallzahl: 1.313 Befragte
- Erhebungszeitraum: 01.08.2022 bis 03.08.2022
- Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
- Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%
Die Fragen im Wortlaut:
- Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
- Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung?
- Wenn Sie die an der Bundesregierung beteiligten Parteien getrennt betrachten. Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der …?
- SPD
- Grünen
- FDP
- Jetzt geht es darum, wie zufrieden Sie mit einigen Politikerinnen und Politikern sind. Sind Sie mit der politischen Arbeit von … sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?
Quelle: ARD Das Erste (ots)