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Fremdenfeindliche Übergriffe verlagern sich in den Alltag

Archivmeldung vom 05.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die fremdenfeindlichen Übergriffe in Deutschland verlagern sich zunehmend von Anschlägen auf Asylbewerberheime hin zu alltäglichen Angriffen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken-Fraktion zurück, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegt. Demnach verzeichnete die Statistik knapp 300 Angriffe auf Asylbewerber und Flüchtlinge außerhalb ihrer Unterkünfte.

Darunter waren 64 direkte Attacken auf Personen, zum Beispiel mit Waffen. Dabei wurden 47 Menschen verletzt, darunter ein Kind. Diese Zahl der Angriffe ist noch genauso hoch wie im letzten Quartal 2017.  Allerdings gab es im ersten Quartal nur noch 42 Sachbeschädigungen und Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte. Das war der niedrigste Wert seit 2014, also vor der Flüchtlingskrise. Alle diese Taten wurden von der Polizei als rechtsextremistisch motiviert eingestuft. Außerdem zählte die Polizei von Januar bis März 25 Delikte gegen Hilfsorganisationen beziehungsweise ehrenamtliche und freiwillige Helfer, die Flüchtlinge unterstützen. 17 der Taten hatten einen rechtsextremen Hintergrund.

"Diese Angriffe zeigen die alltägliche Gefahr von Alltagsrassismus und rechter Gewalt", warnte die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke, die die Anfrage gestellt hatte. Als Ursache dafür sieht Jelpke die Hassreden gegen Flüchtlinge: "Die alltägliche Hetze gegen Geflüchtete - jetzt auch von der AfD im Bundestag - hat konkrete Auswirkungen." Es müsse endlich Schluss sein mit der Stimmungsmache gegen Geflüchtete.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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