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Sarrazin kritisiert Umgang der Politik mit Pegida scharf

Archivmeldung vom 17.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dr. Thilo Sarrazin Bild: Deutsche Bundesbank
Dr. Thilo Sarrazin Bild: Deutsche Bundesbank

Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) hat den Umgang der Politik mit den Protesten der umstrittenen Bewegung "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) scharf kritisiert. "Die Politik muss doch merken, dass sich etwas zusammenbraut in Europa: Zwischen so unterschiedlichen Erscheinungen wie Putins völkischen Tönen, den Erfolgen der Dänischen Volkspartei und der Schwedendemokraten in Skandinavien, dem Aufstieg der UKIP in England und dem Zuspruch für den rechtsradikalen Front National in Frankreich besteht ein Zusammenhang", sagte Sarrazin dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe).

"Das kriegt man nicht weggebürstet, indem man, wie Bundeskanzlerin Angela Merkel, die digitale Revolution ausruft und am nächsten Hilfspaket für Griechenland bastelt." Unter den Pegida-Demonstranten würden zwar sicherlich auch "Dumpfbacken und sogar Rechtsradikale" sein, sagte Sarrazin weiter. "Es ist aber egal, wer demonstriert, wenn man – wie die meisten Pegida-Kritiker – jedwede kritische Auseinandersetzung mit islamischer Einwanderung für grundsätzlich illegitim hält." Wenn man das Thema aber für wichtig und diskussionswürdig halte, erwachse daraus die Pflicht, es nicht in falsche Hände fallen zu lassen. "Genau das passiert aber, wenn man die Diskussion für läppisch hält oder gar nicht führt", warnte Sarrazin. Dabei seien die Anliegen der neuen Bewegung legitim. "Für den nachdenklichen Bürger sind die Gefahren durch Islamismus und Parallelgesellschaft nicht von der Hand zu weisen", betonte Sarrazin. Dennoch gingen die meisten Politiker und Medien einer grundsätzlichen Diskussion aus dem Wege und trügen stattdessen Beschwörungsformeln wie "Weltoffenheit" oder "Willkommenskultur" wie eine Monstranz vor sich her.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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