Lufthansa-Tochter rechnet künftig Dienstreisen des Bundes ab
Archivmeldung vom 08.01.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Lufthansa hat vom Bund einen Großauftrag für ihre Kreditkartentochter erhalten. Die Lufthansa AirPlus Servicekarten GmbH (LASG) wickelt künftig den Kreditkartenservice für Dienstreisen von Beschäftigten in Behörden und Institutionen ab, berichtet die "Welt am Sonntag". Bislang lief der Auftrag über die Commerzbank, die Lufthansa-Tochter war lediglich Sub-Unternehmerin. Aus der Ausschreibung geht nach Angaben der "Welt am Sonntag" hervor, dass sich die Dienstreisen-Ausgaben hochgerechnet auf fünf Jahre auf 1,5 Milliarden Euro belaufen könnten.
Rechnerisch wären das jährlich 300 Millionen Euro, etwa für Flüge, Bahnfahrten, Mietwagen, Taxifahrten und Restaurantbesuche. Der Wert stelle nur eine grobe Schätzung dar, hieß es auf Anfrage beim Beschaffungsamt des Bundesinnenministeriums, so das Blatt. Über die Zahl der Kreditkartennutzer mache man keine Angaben. Der Auftrag umfasst die zentralen Reisestellen der Behörden als auch die Kreditkarten (Corporate Cards) der Bediensteten, "die ausschließlich für dienstliche Zwecke bestimmt sind", schreibt die Zeitung.
Die Lufthansa-Tochter sprach auf Anfrage von einem "bedeutenden Auftrag", ohne weitere Details zu nennen. Die auf die finanzielle Abwicklung von Geschäftsreisen spezialisierte Firma mit rund 335 Millionen Umsatz (2016) kann den Bund als Großkunden gut gebrauchen. Durch EU-Neuregelungen zur Kappung von Gebühren für Firmenkreditkarten ist viel Unruhe und Umbruch im Markt der Kreditkartenanbieter, so die Sonntagszeitung. Die Einnahmen von AirPlus kamen 2016 unter Druck. Insgesamt wurden von gut 46.500 Kunden Ausgaben über rund 14 Milliarden Euro abgewickelt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur