Wahltrend: Grüne und FDP legen zu, SPD und Linke verlieren
Archivmeldung vom 07.01.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittÜber den Jahreswechsel hat sich im stern-RTL-Wahltrend wenig getan: SPD und Linke müssen Verluste von jeweils einem Prozentpunkt hinnehmen, kommen auf 22 Prozent beziehungsweise 10 Prozent. Die Grünen können im Vergleich zur Vorwoche zulegen, auf jetzt 11 Prozent. Die Unionsparteien CDU/CSU bleiben bei 42 Prozent. Die AfD rangiert weiter bei 5 Prozent, die FDP klettert auf 3 Prozent. Auf die sonstigen kleinen Parteien entfallen 7 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen beträgt 29 Prozent.
Die Anti-Islam-Bewegung Pegida sei keine Gefahr fürs deutsche Parteiensystem, sagt Forsa-Chef Manfred Güllner, sondern "vorerst nur eine sächsische Spezialität". Denn in keiner anderen deutschen Stadt habe es bislang Protestmärsche wie in Dresden gegeben. "Allein dort", so Güllner im stern, "haben rund 28.000 Bürger AfD und NPD gewählt - da ist es nicht verwunderlich, wenn man mehr als die Hälfte davon mobilisieren kann." Pegida sei eine winzige Minorität, gemessen an der Zahl der Nichtwähler. "32 Millionen waren es bei der Europawahl - eine Mehrheit, die sich jetzt wieder in ihrem Unmut bestätigt fühlt, wenn sich die Politik am Geschrei weniger orientiert."
Für falsch hält Forsa-Chef Güllner auch die These, dass die CDU Wähler am rechten Rand an die AfD verlöre. Nur 12 Prozent der seit 2013 von der CDU abgewanderten Wähler würden jetzt der AfD ihre Stimme geben. Mehr - nämlich 14 Prozent - würden SPD, 8 Prozent FDP und jeweils 7 Prozent die Grünen oder andere Parteien wählen. Die Mehrheit von 52 Prozent der ehemaligen CDU-Wähler jedoch gebe an, derzeit gar nicht mehr an die Urnen gehen zu wollen.
Datenbasis: Das Forsa-Institut befragte am 2. und 5. Januar 2015 im Auftrag des Magazins stern und des Fernsehsenders RTL 1002 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger, die durch eine computergesteuerte Zufallsstichprobe ermittelt wurden. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozentpunkten.
Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)