Wolfgang Gehrcke: Fischer als Afghanistan-Beauftragter heißt den Bock zum Gärtner machen
Archivmeldung vom 13.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Vorschlag des Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), Ex-Außenminister Josef Fischer zum internationalen Afghanistan-Beauftragten zu machen, erklärt der Obmann der Fraktion DIE LINKE im Auswärtigen Ausschuss, Wolfgang Gehrcke:
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz
(CDU), verfügt als Münsterländer über einen hintersinnigen Humor,
auch wenn seine Ironie nicht für alle auf den ersten Blick erkennbar
ist. Schon die Begründung seines Vorschlages, Joschka Fischer zum
internationalen Afghanistan-Beauftragten zu berufen, lässt Abgründe
erahnen. Polenz vergleicht Josef Fischer mit Tony Blair - im Klartext
also: einen gescheiterten Außenminister mit einem gescheiterten
Ministerpräsidenten. Das kann nur ironisch gemeint sein.
Fischer trägt eine hohe Verantwortung dafür, dass die Kosovo-Krise
militärisch und nicht durch Verhandlungen beendet wurde, die Folgen
wirken bis heute fort. Fischer hat auch dazu beigetragen, dass
Deutschland den USA außer Truppen jede andere erdenkliche Hilfe für
den Irak-Krieg geleistet hat. Und Fischer trägt Verantwortung, dass
mit der Petersberger Konferenz die Hilfe für Afghanistan von Anfang
auf ein falsches Gleis gebracht wurde.
Mit dieser internationalen Erfahrung könnte Josef Fischer als Afghanistan-Beauftragter nur dazu beitragen, eine ohnehin verfahrene Situation gänzlich ausweglos zu machen.
Ich nehme den Vorschlag von Ruprecht Polenz als feine Ironie, damit kann ich umgehen. Wirklich ernst gemeint kann dieser Vorschlag nicht sein.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.