ARD-DeutschlandTrend: Deutsche sorgen sich um Auseinanderdriften der Gesellschaft
Archivmeldung vom 05.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Menschen in Deutschland sorgen sich mit großer Mehrheit um ein Auseinanderdriften der gesellschaftlichen Gruppen. 83 Prozent der Befragten machen sich demnach sehr große bzw. große Sorgen, dass die gesellschaftlichen Gruppen weiter auseinanderdriften - im Vergleich zu Mai eine Zunahme um 8 Prozentpunkte.
Diese Sorge teilen Anhänger
aller im Bundestag vertretenen Parteien mit deutlicher Mehrheit. Das
hat eine Umfrage von Infratest dimap für den ARD-DeutschlandTrend von
Dienstag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.
Große Sorgen bereitet den Deutschen nach wie vor auch der
Klimawandel. Mehr als drei Viertel (76 Prozent) machen sich sehr
große bzw. große Sorgen, dass er die Lebensgrundlagen der Menschen
zerstört (-1 Prozentpunkt im Vgl. zu Mai). Gespalten sind in dieser
Angelegenheit die Anhänger der AfD: 47 Prozent machen sich sehr große
bzw. große Sorgen um die Folgen des Klimawandels, 53 Prozent wenig
bzw. gar keine.
Weitgehend einig sind sich die Anhänger aller
Parteien in einer anderen Frage: 74 Prozent der Bürger machen sich
sehr große bzw. große Sorgen, dass die Parteien auf drängende
politische Fragen keine gemeinsamen Antworten finden. Auch die
Anhänger der Regierungsparteien CDU/CSU (67 Prozent) und der SPD (70
Prozent) teilen diese Sorge zu mehr als zwei Dritteln. Aktuell machen
sich 52 Prozent sehr große bzw. große Sorgen, einen Verlust der
deutschen Kultur und Sprache zu erleben. Gegenüber Mai entspricht
dies einem Zuwachs um 12 Prozentpunkte. Die größten Sorgen äußern in
dem Zusammenhang AfD-Anhänger (92 Prozent). Aber auch eine Mehrheit
der CDU/CSU-Anhänger (58 Prozent) macht sich in diesem Punkt Sorgen.
Die Anhänger der anderen Parteien machen sich in dieser Hinsicht mehrheitlich wenig oder gar keine Sorgen. Persönliche wirtschaftliche Sorgen stehen bei den Bundesbürgern vergleichsweise zurück. So ist die Zahl derer, die sich sorgen, ihren Lebensstandard künftig nicht mehr halten zu können, seit Mai von 30 auf 38 Prozent gestiegen. Noch etwas stärker teilen die Deutschen langfristige finanzielle Sorgen wie die eigene Altersabsicherung: So rechnen 43 Prozent im Alter mit Geldproblemen, bei den 18- bis 49-Jährigen ist es mehr als die Hälfte.
Datenbasis - Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland - Fallzahl: 1.014 Befragte - Erhebungszeitraum: 03.09.2019 bis 04.09.2019 - Erhebungsverfahren: Telefoninterviews (CATI) - Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Dual Frame - Schwankungsbreite: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte * bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50% Die Fragen im Wortlaut: Machen Sie sich Sorgen, dass...? - ...die gesellschaftlichen Gruppen weiter auseinanderdriften - ...der Klimawandel unsere Lebensgrundlagen zerstört - ...die Parteien auf drängende politische Fragen keine gemeinsamen Antworten finden - ...wir einen Verlust der deutschen Kultur und Sprache erleben werden - ...Sie im Alter Geldprobleme haben werden - ...Sie Ihren Lebensstandard nicht mehr halten können.
Quelle: ARD Das Erste (ots)