Trotz Verfassungsschutzbeobachtung: AfD in Sachsen-Anhalt gewinnt Hunderte neue Mitglieder
Archivmeldung vom 18.01.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Mary SmithDie rechtsextreme AfD in Sachsen-Anhalt hat als einzige der im Landtag vertretenen Parteien 2023 ein Mitglieder-Plus verzeichnet. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung mit Bezug auf Parteiangaben. Laut AfD-Landesverband stieg die Anzahl der Mitglieder im vergangenen Jahr von 1.438 auf 2.050. Zudem lägen weitere Anträge vor, die bisher noch nicht bearbeitet worden seien, teilte die Landesgeschäftsstelle mit. Alle anderen im Landtag vertretenen Parteien verloren 2023 dagegen Mitglieder.
Sachsen-Anhalts AfD war 2023 vom Verfassungsschutz als "gesichert rechtsextrem" eingestuft worden. Der Magdeburger Politikpsychologe Thomas Kliche sagte dem Blatt zum dennoch ungebrochenen Mitgliederzuwachs: "Menschen treten fast nur aus zwei Gründen in Parteien ein: um deren Richtung zu stärken und um Ämter zu ergattern." So sei es auch im Fall AfD, sagte der Professor an der Fachhochschule Magdeburg-Stendal. "Sie ist inzwischen etablierte Sammelbewegung für alle Rechten, und gerade Rechtsextreme stärken sie auch organisatorisch, um sie als Sprachrohr und Hebel gegenüber Medien und Gesellschaft zu benutzen." Kliche betonte mit Blick auf die AfD: "Da ihre Mitgliederbasis im Vergleich zu anderen Parteien immer noch dünn ist, bietet sie auch Chancen, bei weiterem Wachstum politische Karriere zu machen."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)