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MdB Paul Schäfer: Kein schleichender Übergang von ISAF zu Enduring Freedom

Archivmeldung vom 09.12.2005

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2005 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Zu der auf dem NATO-Außenministertreffen in Brüssel beschlossenen Ausweitung des Mandats der ISAF-Truppe erklärt der verteidigungspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Paul Schäfer:

Die Fraktion DIE LINKE. lehnt sowohl eine räumliche Ausdehnung des ISAF-Mandats in den Süden Afghanistans und die damit verbundene  Aufstockung von derzeit 9.000 auf 15.000 Soldaten, als auch die neuen (robusteren) Einsatzregeln ("Rules of Engagement") ab.

Die Verbindung beider Faktoren kulminiert de facto in einen Kampfeinsatz der ISAF-Truppe: Die Ausdehnung des ISAF-Operationsraumes fällt in ein Gebiet, das eine gefährliche
Kampfzone darstellt.

Auf diese Weise würde eine Zusammenlegung der Operationen "Enduring Freedom" und der ISAF-Mission faktisch durch die Hintertür herbeigeführt werden. Es wäre ein schleichender Übergang zu einem Kampfeinsatz der NATO in Gestalt der ISAF, der die NATO-Partner noch
tiefer in Washingtons "Krieg gegen den Terror" hineinzöge. Hierzu jedoch besitzt die ISAF-Truppe kein UN-Mandat. Nur nebenbei bemerkt: Die Ausweitung des NATO-Engagements in Afghanistan trägt erheblich zur Entlastung der US-amerikanischen Truppen bei, die für die
Aufrechterhaltung des Besatzungsregimes im Irak gebraucht werden.

Diese neuerliche Ausweitung des ISAF-Mandats und die immer stärkere Verquickung mit dem US-geführten Anti-Terror-Krieg bestärken uns in der Auffassung, dass die Bundeswehr- Einsätze in Afghanistan beendet werden müssen.

Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.

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