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NRW-Landesregierung will gegen "Loverboys" vorgehen

Archivmeldung vom 23.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ina Scharrenbach (2018)
Ina Scharrenbach (2018)

Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die NRW-Landesregierung startet eine länderübergreifende Initiative zur Bekämpfung der sexuellen Ausbeutung durch die "Loverboy"-Methode.

"Das Problem ist größer als gedacht. Wir brauchen dringend einen bundesweiten Ansatz", sagte NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Viele junge Frauen würden über soziale Netzwerke angesprochen, die Digitalisierung mache aber an den Ländergrenzen nicht halt. Scharrenbach will das Problem auf der nächsten Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister der 16 Bundesländer zum Thema machen und unter anderem eine Dunkelfeldstudie auf den Weg bringen: "Wir wissen noch zu wenig darüber, wie die Täter genau vorgehen, wie hoch die Dunkelziffer ist und in welchen Fällen die meist jungen Frauen zur Polizei gehen - und in welchen nicht." Frühere Studien deuten der Ministerin zufolge darauf hin, dass Scham dabei eine große Rolle spielt. "Die Bundesländer müssen dringend mehr zur Prävention tun und die jungen Frauen für das Thema stärker sensibilisieren", betonte Scharrenbach. NRW habe dazu ein Aufklärungsvideo im Netz gestartet und Projekte an Schulen.

Bei der "Loverboy"-Methode spiegeln Männer Mädchen oder Frauen eine Liebesbeziehung vor und bringen sie so in ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis. In der Folge zwingen sie die Frauen zur Prostitution - eine schwere Menschenrechtsverletzung. Laut Bundeskriminalamt gingen 2018 knapp 17 Prozent der erfassten Fälle von Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung auf die "Loverboy"-Methode zurück.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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