Klöckner warnt Lebensmitteleinzelhandel vor zu großem Preisdruck auf Bauern
Archivmeldung vom 11.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttBundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) hat den Lebensmitteleinzelhandel vor einem unfairen Preisdruck auf die Bauern - vor allem auf die Halter von Milchkühen - gewarnt. "Wenn die Händler die Endverbraucherpreise erhöhen sollten, dann erwarte ich, dass davon auch ein fairer Anteil bei unseren Landwirten ankommt", sagte die stellvertretende CDU-Chefin der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
In der Corona-Krise sei mit Zuschüssen und Krediten viel für die Landwirte erreicht worden, die Bundesregierung arbeite mit aller Kraft daran, wirtschaftliche Pleiten der Bauern zu verhindern. "Was die Landwirte aber noch brauchen: faire Preise, faire Vertragsverhandlungen. Die Milchbauern haben es gerade schwer, weil die Weltmarktpreise schlecht sind und auch die Nachfrage der Gastronomie eingebrochen ist." Wenn Ware knapper werde, könne sie teurer werden.
"Davon müssen dann aber auch die Urproduzenten etwas haben." Es gelte eine europäische Richtlinie gegen unlautere Handelspraktiken. "In Deutschland sind wir kurz davor, sie umzusetzen. Auch eine Beschwerdestelle für Landwirte führen wir ein. Denn sie sind nicht auf Augenhöhe mit dem stark konzentrierten Lebensmitteleinzelhandel. Darauf werden wir ein Auge haben."
Quelle: Rheinische Post (ots)