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BDI-Vorstand Abraham fordert Bildungsabgabe von Reichen und Steuerentlastungen für Geringverdiener

Archivmeldung vom 19.03.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.03.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Der Unternehmer Jürgen Abraham ("Abraham-Schinken") ist dafür, dass Reiche eine Bildungsabgabe zahlen und die Steuern und Abgaben für Normal- und Geringverdiener zu reduzieren. In der SWR-Talkshow "2+Leif" sagte Abraham, der auch Vorstandsmitglied des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) ist, am Montagabend: "Ich plädiere dafür, dass kleine und mittlere Einkommen entlastet werden. Da muss mehr überbleiben, weil das auch die Menschen sind, die dieses Land ausmachen und die diese hohe Steuerlast von insgesamt 600 Milliarden erarbeiten und erwirtschaften."

Offen zeigte sich Abraham im SWR für die Einführung einer Bildungsabgabe durch Besserverdienende: "Gezielt für die Bildung, wirklich gezielt, würde ich eine Bildungsabgabe sofort akzeptieren. Eine Abgabe für Bildung in Deutschland wäre notwendig. Unsere Bildung ist nicht gut."

Im SWR lehnte Abraham gleichzeitig eine Steuerlast von mehr als 50 Prozent ab: "50 Prozent - ohne Soli und ohne Reichensteuer - mehr darf nicht sein, mehr ist Enteignung." Mit Blick auf die vom französischen Präsidentschaftskandidaten Francois Hollande geforderte Reichensteuer ergänzte der Eigentümer und Gründer von Deutschlands größtem Schinkenhersteller in "2+Leif": "75 Prozent ist absurd. Das ist Enteignung. Enteignung ist in unserem Sozialsystem, in unserer Demokratie nicht vorgesehen."

Ebenfalls in "2+Leif" forderte der Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge die Gewerkschaften auf, künftig solch hohe Gehälter wie das von VW-Chef Winterkorn zu verhindern: "Es ist auch Sache der Gewerkschaften in den Aufsichtsräten darauf zu achten, dass Vorstandsvorsitzende in dieser Art und Weise überbezahlt werden. Unter dem Aspekt der sozialen Gerechtigkeit ist das in der Tat ein Punkt, wo die Gewerkschaften aktivier werden müssen."

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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