Steinmeier zieht Corona-Bilanz: Aufarbeitung ist "riesige Chance"
Archivmeldung vom 14.03.2025
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht in der Aufarbeitung der Corona-Pandemie eine "riesige Chance". Das Staatsoberhaupt zeigte sich am Freitag im Schloss Bellevue überzeugt, "dass wir besser durch die Pandemie gekommen sind als viele andere Länder".
Dennoch seien 180.000 Tote zu beklagen gewesen. "Die Pandemie hat zu
Versehrungen geführt, auch in unserem Land, zu ganz offensichtlichen,
aber auch solchen, bei denen man genauer hinschauen muss, um sie zu
erkennen."
"Ich halte es für sehr wichtig, dass wir aufarbeiten,
was gut gelaufen ist in der Zeit der Pandemie und was weniger gut - und
was sogar zu Schäden geführt hat", so das Staatsoberhaupt. Dabei dürfe
nicht vergessen werden, dass alle Entschlüsse auf der Grundlage
damaliger Erkenntnisse getroffen worden seien. Es sei immer darum
gegangen, möglichst viele Menschenleben zu retten.
"Die Menschen
in unserem Land erwarten, dass wir uns gründlich mit dieser Zeit
befassen, und ich bedaure es, dass in der letzten Legislaturperiode
keine Einigung darüber möglich war", so Steinmeier weiter. Er vertraue
darauf, dass die künftige Bundesregierung "diese Chance auch sehen"
werde. Er halte es für unabdingbar, Transparenz und das Vertrauen in die
Demokratie wiederherzustellen. "Das, was wir nicht offen ansprechen,
nährt neue Verschwörungstheorien und neues Misstrauen."
Dabei
solle es aber nicht um die Suche nach Sündenböcken gehen. Das würde nur
zu neuen Verhärtungen führen. "Wir müssen die Zeit der Pandemie
aufarbeiten, um in einer ähnlichen Krisensituation in Zukunft noch
resilienter und stärker zu sein", so der Bundespräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur