Behinderten-Beauftragter fordert zusätzliche Hilfen für Contergan-Geschädigte
Archivmeldung vom 29.01.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Hubert Hüppe (CDU), hat den Bundestag aufgefordert, schnellstmöglich weitere Hilfen für Contergan-Geschädigte zu beschließen. "Die Contergan-Geschädigten können nicht länger auf zusätzliche Hilfen warten", sagte Hüppe der Tageszeitung "Die Welt". Hüppe weiter: "Diese zusätzliche Unterstützung muss auf jeden Fall noch in dieser Legislaturperiode beschlossen werden, und es ist wichtig, dass sie schon in diesem Jahr beginnt."
Zur Begründung verwies Hüppe auf einen unlängst veröffentlichten Forschungsbericht der Universität Heidelberg, worin im Auftrag des Bundestags der wachsende medizinische und finanzielle Bedarf der rund 2.400 in Deutschland noch lebenden Contergan-Geschädigten beschrieben wird. Dieser Bericht, so Hüppe, "zeigt sehr deutlich, dass die Betroffenen wesentlich stärkere Folgeschäden davongetragen haben, als viele bisher angenommen hatten. Der Bericht zeigt, dass ihr Leben durch die Folgen von Contergan immer mehr eingeschränkt wird, je älter die Betroffenen werden."
Mit Blick auf eine für Freitag (1. Februar) im Familienausschuss des Bundestages anberaumte Experten-Anhörung fügte Hüppe hinzu: "Daher fordere ich dringend, dass der Bundestag unmittelbar nach der Anhörung am kommenden Freitag die nötigen Schritte unternimmt, um zusätzliche Unterstützung auf den Weg zu bringen." Als erster Schritt sei es dabei "am besten, wenn zunächst die Contergan-Renten erhöht werden, damit die Menschen schnell mehr Mittel zur Verfügung haben, um sich die nötigsten Hilfen erst einmal selbst besorgen zu können."
Dass der Bundeshaushalt für das Jahr 2013 schon beschlossen ist, darf nach Ansicht von Hüppe die Politik "nicht daran hindern, den Contergan-Geschädigten noch in diesem Jahr mehr Unterstützung zukommen zu lassen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur