Friedman: Koch in Leibwächter-Affäre "anscheinend in Urlaub"
Archivmeldung vom 20.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTV-Moderator Michel Friedman wirft der hessischen Landesregierung Schweigen in der Affäre um seine möglicherweise rechtsradikalen Leibwächter vor. Der "sonst eher sprachgewandte" Innenminister Volker Bouffier (CDU) habe zu den Vorgängen bislang "kein Wort" gesagt, kritisierte der ehemalige Vizepräsident des Zentralrats der Juden am Montagabend in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz".
"Keine Antwort" gebe es bislang auch von Justizminister
Jürgen Banzer (CDU), Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sei "in
dieser Frage anscheinend in Urlaub."
Friedman schloss nicht aus, dass einer der Polizisten damit
gedroht habe, auszupacken, dass es "noch viel mehr braunes Gesindel
in der Polizei" gebe, als bislang bekannt ist. Man dürfe nicht
glauben, dass der nur "zufällig herausgekommene" Skandal ein
Einzelfall ist. Die Vorfälle seien vielmehr ein Beleg dafür, dass
"der Rechtsradikalismus mitten in unserer Gesellschaft angekommen
ist." Friedman betonte: "Auch in der Polizei wächst der
Rechtsextremismus." Die meisten seiner Leibwächter seien aber
"Demokraten und engagierte Bürger."
Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, nannte die Vorfälle "ein sehr bestürzendes Ereignis." Er hoffe, dass daraus "die entsprechenden Konsequenzen gezogen" werden. Rechtsextremisten gehörten nicht in die Polizei, betonte der GdP-Chef in der N24-Sendung.
Quelle: Pressemitteilung N24