Steuerzahlerbund will jede dritte Stelle in Ministerien streichen
Der Interessensverband Bund der Steuerzahler hat von Union und SPD Stellenstreichungen in den Bundesministerien gefordert. "Jede dritte Stelle in den Bundesministerien sollte ernsthaft zur Disposition gestellt werden", sagte Verbandspräsident Rainer Holznagel der "Welt". "Die Zahl muss perspektivisch von aktuell knapp 30.000 auf 20.000 sinken."
Er zeigte sich enttäuscht darüber, dass das Sondierungspapier dazu keine
Aussagen mache. "Union und SPD sagen nichts zu einer Reform der
XXL-Verwaltung: keine gebündelten Kompetenzen und Ressourcen, kein
kleineres Kabinett, keine schlankere Verwaltung." Er fürchte eine
"XXXL-Regierung", die noch mehr Steuergeld für sich beanspruche.
Laut
einer Auswertung der Lobbyorganisation hat sich die Zahl der
Beschäftigten in den Bundesministerien in den zurückliegenden zehn
Jahren von 22.343 auf 28.628 erhöht. Bestanden die Ministerien der
Bundesregierung vor zehn Jahren noch aus 117 Abteilungen, 266
Unterabteilungen und 1.516 Hauptreferaten, waren es beim Bruch der
Ampel-Regierung 140 Abteilungen, 340 Unterabteilungen und 1.875
Hauptreferate.
Entsprechend würde auch mehr Steuergeld
beansprucht. Während die Steuereinnahmen des Bundes seit 2015 um 33
Prozent stiegen, kletterten die Kosten der Ministerien um 68 Prozent,
von 3,3 Milliarden Euro auf 5,6 Milliarden Euro, so der Verband.
Quelle: dts Nachrichtenagentur