Thüringens Ministerpräsident Voigt appelliert an AfD
Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) appelliert an die AfD, mit ihrer Sperrminorität im Erfurter Landtag nicht nur zu blockieren, sondern auch etwas nach vorne zu bringen und sich Lösungsangeboten nicht zu verwehren.
Als Ministerpräsident wolle er in Thüringen "weg von der Ideologie, hin
zu einem pragmatischen Ansatz", sagte Voigt (CDU) der Wochenzeitung "Das
Parlament", die vom Deutschen Bundestag herausgegeben wird. "Auch die
Stimmen der Wähler, die fern unserer demokratischen Überzeugungen
gewählt haben, müssen gehört werden, wenn es um konkrete Probleme im
Land geht", sagte er.
Voigt erläuterte das sogenannte
"Prälegislative Konsultationsverfahren", das in Thüringen bei
Gesetzentwürfen der Landesregierung künftig vorgeschaltet werden soll.
"Wir werden parlamentarische Initiativen, von denen wir als Koalition
überzeugt sind, dass sie eine gute Politik für Thüringen bedeuten, allen
Fraktionen im Thüringer Landtag vor der Einbringung ins Parlament für
eine Stellungnahme zuleiten", so Voigt. "Wir haben ein großes Interesse
daran, auch die Ideen der demokratischen Opposition zu berücksichtigen
und insbesondere daran, dass die Gesellschaft wieder stärker
zusammenfindet."
Mit Blick auf die Sperrminorität der AfD im
Landtag fordert Mario Voigt von der Fraktion Verantwortung ein: "Wir
dürfen nicht zulassen, dass in der Justiz fünf Jahre lang kein Richter
oder Staatsanwalt berufen werden kann". Die Thüringer Wähler hätten
entschieden, dass die AfD ein Drittel der Mandate habe, das gehöre zur
Demokratie dazu. "Wenn es die AfD ernst meint, in Thüringen nicht nur zu
blockieren, sondern auch etwas nach vorne zu bringen, dann sollte sie
sich Lösungsangeboten auch nicht verwehren", sagte der neue
Ministerpräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur