Bahn-Beschäftigte drohen neuer Bundesregierung mit Streik
Archivmeldung vom 27.06.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Beschäftigten der Deutschen Bahn drohen einer neuen Bundesregierung mit Streik, sollte sie Schienennetz und Betrieb trennen wollen. "Schon wenn eine Regierung ein entsprechendes Gesetzesvorhaben einleitet, sind Warnstreiks möglich - auch flächendeckend", sagte Norbert Hansen, Vorsitzender der Gewerkschaften Transnet, dem "Tagesspiegel am Sonntag".
Er befürchte,
dass die Abtrennung des Netzes den Einstieg in die komplette
Zerschlagung des Konzerns bedeute. "Eine Trennung von Netz und
Betrieb würde den gerade erst geschlossenen
Beschäftigungssicherungspakt hinfällig machen."
Hintergrund: Union und FDP planen eine Trennung von Netz und
Betrieb, um mehr Wettbewerb auf der Schiene zu erreichen.
Hansen warnte vor den Kosten einer Bahn-Zerschlagung. Diese würde
für den Bund zusätzliche Belastungen bedeuten.
Bei Konzernauflösung
würde der Vertrag zur Beschäftigungssicherung mit sofortiger Wirkung
nicht mehr gelten - und damit auch nicht mehr die vereinbarten
Kostensenkungen. Die Bahngesellschaften müssten dann 500 Millionen
Euro jährlich mehr aufbringen. Hansen rechnet damit, dass auf Grund
der bisherigen Planung bis 2008 noch einmal etwa 15 000 Stellen
wegfielen, sagte Hansen. Nach einer Zerschlagung würde das wiederum
für den Bund wegen seiner geltenden Verpflichtungen zusätzliche
Kosten von etwa 2,3 Milliarden Euro bedeuten.
Quelle: Pressemitteilung Tagesspiegel