Sachsen-Anhalt macht Geschäfte mit Briefkastenfirma in Panama
Archivmeldung vom 05.04.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSachsen-Anhalt unterhält Geschäftsbeziehungen zu einer Briefkastenfirma in Panama. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutschen Zeitung. Auf dem Höhepunkt des Flüchtlingszustroms im vergangenen Jahr hat das Finanzministerium Sachsen-Anhalts eine Unterkunft für Migranten in Genthin (Jerichower Land) von einem im oberen Stock eines Bürogebäudes ansässigen Unternehmens gemietet. Das zentralamerikanische Land steht seit der Veröffentlichung der sogenannten "Panama Papers" mit 11,5 Millionen Dokumenten im Mittelpunkt eines weltweiten Skandals um Schwarzgeld und Steuerhinterziehung.
Der dem sachsen-anhaltischen Finanzministerium nachgeordnete Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement hatte im Oktober einen aufgegebenen ehemaligen Supermarkt in Genthin als Notunterkunft für Flüchtlinge angemietet. Als Vermieter tritt eine Firma Bendix Capital aus Panama auf. Bei Nachfragen verweisen deren Vertreter auf eine Firma Petromax, ebenfalls aus Panama, die nach außen mit steuerfreien Einnahmen aus dem Flüchtlingsheimgeschäft wirbt. Im Grundbuch steht dann eine weitere panamaische Firma. Alle drei Unternehmen residieren in den Räumen einer auf Offshore-Firmengründungen spezialisierten Anwaltskanzlei in Panama City. Nach MZ-Informationen zahlt das Land für die Immobilie in Genthin 24 500 Euro monatlich über drei Jahre, also rund 880 000 Euro.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)