Grüne fordern von Rumänien Aufklärung über CIA-Geheimgefängnis
Archivmeldung vom 09.12.2011
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Grünen fordern angesichts der Berichte deutscher Medien zur Existenz eines Gefängnisses des US-Geheimdienstes CIA in Rumänien Aufklärung von der Regierung in Bukarest. "Die rumänischen Behörden müssen die schwerwiegenden Anschuldigen umgehend, gründlich und unabhängig aufklären", sagte der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen-Bundestagsfraktion, Volker Beck, der Onlineausgabe des "Handelsblatts".
"Auch zur Terrorabwehr ist es völker- und menschenrechtlich verboten, Menschen zu verschleppen." Nach dem 11. September 2001 habe die CIA dies zuweilen getan, um Terrorismusverdächtige nicht vor ein Gericht zu bringen, sondern anderen Regierungen zur Befragung zu übergeben, erläuterte der Grünen-Politiker. Im Rahmen dieses sogenannten Rendition-Programms seien Menschen illegal in einem Land festgenommen und illegal in ein anderes Land überstellt worden, wo sie häufig verschwanden. "Dutzende der Verschwundenen wurden in Geheimgefängnissen festgehalten, die die CIA auf fremdem Boden betrieben hatte", sagte Beck. Viele Verschleppte hätten berichtet, dass sie in der Haft gefoltert und misshandelt wurden.
Mit Blick auf die Vorwürfe gegen Rumänien fügte Beck hinzu: "Das Rendition-Programm wäre ohne die Beteiligung, die Duldung oder das Wegschauen europäischer Staaten nicht durchführbar gewesen." Für Mitgliedsstaaten der Europäischen Union und des Europarates sei dies "eine besondere Schande". Verschiedene Medien hatten berichtet, die CIA habe in den Jahren nach den Anschlägen 2001 Terrorverdächtige unter anderem in Rumänien untergebracht und gefoltert. Meldungen über geheime CIA-Gefängnisse in Rumänien hatte es früher schon gegeben. Neu ist an den jetzt erschienenen Berichten, dass ungenannte Ex-CIA-Leute die Vorgänge bestätigt und den Standort des angeblichen CIA-Gefängnisses in Bukarest benannt haben sollen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur