Kontoabfrage - Kontrolle auf Kosten der Kunden
Archivmeldung vom 23.04.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeSeit Einführung des "Steuerehrlichkeitsgesetzes" kontrollieren deutsche Behörden mehr als 2000 Konten pro Tag. Die Kosten könnten auf die Kunden abgewälzt werden. Ein Bericht von stern.de
Mit dem "Steuerehrlichkeitsgesetz" wolle sie Steuerbetrug in großem Stil eindämmen, hatte die Bundesregierung die Einführung der erleichterten Kontenabfrage angekündigt. Man wolle mit dem Gesetz nicht vergleichsweise harmlose Steuervergehen ermitteln, sondern "die großen Fische" überführen, hatte Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) den umstrittenen Gesetzesvorstoß verteidigt. "Was ein Bürger mit seinem Geld macht, geht den Staat nichts an", so der Minister.
Experten fürchten Mehrkosten
Branchenexperten fürchten jetzt, dass die Kontoabfrage auf dem Rücken der Kunden ausgetragen werden könnte. Der Verwaltungsaufwand für die Abfragen sei mittlerweile so hoch, dass er bei den Banken zu steigenden Kosten führe. Die Institute hätten nach Angaben der Experten deutlich über 100 Millionen Euro unter anderem für Technik und Personal aufwenden müssen - Kosten, die demnächst wahrscheinlich auf den Kunden abgewälzt werden.
M. Dahlke